Kenzo Tange

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    japanischer Architekt; * 4. September 1913 in Imabari, † 22. März 2005 in Tokio

    Einer der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts und Hauptvertreter des Neuen Bauens in Japan. Er gestaltete das zerstörte Hiroshima neu: 1946 legte er einen Bauplan für die von der Atombombe verwüstete Stadt vor. Tanges Baustil, der eine Mixtur aus japanischer und westlicher Ästhetik darstellt und sich an die Vorstellungen Le Corbusiers anlehnt, prägt das Gesicht zahlreicher Städte auf der ganzen Welt. Er war Professor für Städtebau an der Universität Tokio und entwickelte aus der japanischen Tradition Lösungen sowohl für moderne Architektur (Friedenszentrum Hiroshima 1955/56; Sportanlagen für die Olympischen Spiele in Tokio 1964; Rathaus Kagawa 1958) als auch traditionelle Bauaufgaben (Kathedrale St. Maria in Tokio, 1965). Entwarf u.a. Stadtbauprojekte für Tokio (1960) und Skopje, Makedonien (1965). Tange war leitend an der Planung der Weltausstellung in Osaka (1970) beteiligt. In seiner langen Karriere erhielt der Architekt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter 1987 den renommierten Pritzker-Architektur-Preis. Als Stadtplaner vertrat er den sogenannten Metabolismus, der Städte nach biologischem Vorbild als sich ständig verändernde Organismen begreift.