Karl Schiller

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Politiker und Ökonom; * 24. April 1911 in Breslau, † 26. Dezember 1994 in Hamburg

    Karl Schiller habilitierte sich schon mit 28 Jahren. 1935 wurde er Mitglied der SA und 1937 der NSDAP. Er trat 1946 in die SPD ein, übernahm 1947 einen Lehrstuhl in Hamburg, war dort von 1948 bis 1953 Wirtschaftssenator und leitete von 1961 bis 1965 das gleiche Ressort in West-Berlin. Seit 1964 gehörte er dem Parteivorstand an. Mit Bildung der Großen Koalition wurde er Bundeswirtschaftsminister. Er bewältigte gemeinsam mit dem damaligen Finanzminister Strauß die erste Wirtschaftskrise der Bundesrepublik Deutschland, unter anderem durch Bündelung aller Kräfte in der "Konzertierten Aktion". Er blieb auch in der Regierung Brandt Wirtschaftsminister, übernahm 1971 zusätzlich das Finanzressort ("Superminister"), geriet aber in Gegensatz zu den Sozialreformern in der SPD. 1972 trat er zurück und verließ die Partei. 1980 wieder in die SPD eingetreten, war Schiller als Berater unter anderem der Regierung von Saudi-Arabien tätig.