Karl Hofer

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    deutscher Maler; * 11. Oktober 1878 in Karlsruhe, † 3. April 1955 in Berlin

    Hofer war Schüler der Karlsruher Akademie unter Kalckreuth und Thoma. Von 1909 bis 1913 hielt er sich in Paris auf, wo er mit dem Werk Cézannes in Berührung kam. 1919 erhielt er die Berufung an die Berliner Akademie, 1936 wurde ihm als "entartetem" Künstler die Lehrerlaubnis entzogen. 1943 wurde ein großer Teil seines Werkes von Bomben vernichtet. Ab 1949 war Hofer Leiter der Berliner Kunstakademie.

    In seiner Kunst war er zuerst von Thoma und dem klassischen Formideal Böcklins und Marees' beeinflusst. Von entscheidender Bedeutung für Hofers künstlerische Entwicklung sollten zwei Indienreisen 1909 und 1911 werden: Das Ausgeliefertsein der Kreatur wird zum beherrschenden Thema. Seit seiner Zeit in Paris ist eine Orientierung an Cézanne und Gauguin spürbar. In seinen Bildern mischen sich romantisch-fantastische Elemente mit Formen des Expressionismus. Obwohl er wie die anderen Künstler des Expressionismus nach vereinfachtem Linienwerk, breitflächiger Komposition und klaren Farben strebte, schloss er sich keiner Künstlervereinigung an und bewahrte zeitlebens seine Eigenständigkeit. Auch als Zeichner und Grafiker war Hofer bedeutend.

    Werke: "Ansicht von Caslano" (1925, Köln, Museum Ludwig), "Weiblicher Halbakt" (1928, ebenda), "Die Gefangenen" (1933).