Jules Bordet

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    belgischer Mediziner und Bakteriologe; * 13. Juni 1870 in Soignies, † 6. April 1961 in Brüssel

    Bordet studierte bis 1892 in Brüssel Medizin und arbeitete im Pariser Pasteur-Institut (1894-1901). In Brüssel wurde er Direktor eines Pasteur-Instituts und Professor der Bakteriologie an der Universität. Von 1907 bis 1935 arbeitete er an der Universität von Brüssel.

    Schon früh zeigte er, dass das Antimikrobenserum zwei aktive Substanzen hat, eine, die vor der Immunisierung existiert, und die andere als spezifischen Antikörper, der durch die Impfung geschaffen wird. Durch die "Komplementbindungsprobe" gelang es Bordet und seinem Mitarbeiter Gengou, den Vorgang der Immunisierung, also der Erzeugung von Unempfindlichkeit gegenüber Infektionen oder Giften, weitgehend zu klären und damit die vorher unmögliche Frühdiagnose von schweren Infektionen (Cholera, Typhus, Syphilis) zu ermöglichen.

    1898 entdeckte er hämolytische (blutspaltende) Sera. Er fand heraus, dass Cholera-Vibrionen agglutinieren, wenn Cholera-Serum zugegeben wird. 1906 entdeckte er den Keuchhusten-Erreger. 1919 erhielt Bordet für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Immunologie den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.