Judy Holliday

US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin; * 21. Juni 1921 in New York City, † 7. Juni 1965 in New York City

eigentlich: Judith Tuvim;

Judy Holliday, Tochter jüdischer Einwanderer aus Russland, wurde als Judith Tuvim (das hebräische Tuvim kann mit "Ferien", englisch "Holiday", übersetzt werden) geboren. Die exzellente Schülerin wurde oft für ihr Schreibtalent gelobt. Im Teenageralter entwickelte sie eine Liebe zum Theater, die ein Leben lang anhalten sollte. 1938 hatte sie mit einer Gruppe namens "The Revuers" ihren ersten Bühnenauftritt in einem Nachtklub. Bis 1944 tourte die Gruppe erfolgreich durch die Nachtklubs New Yorks.

Ihr Broadway-Debüt gab Holliday 1945 am Belasco Theater in dem Stück "Kiss Them for Me" und erhielt dafür einen Clarence Derwent Award. Im Jahr darauf wirkte sie als Billie Dawn in Garsin Kanins Stück "Die ist nicht von gestern" ("Born Yesterday") mit. 1948 heiratete sie den Musiker David Oppenheim.

1950 spielte Holliday die Hauptrolle in der Cukor-Verfilmung von "Die ist nicht von gestern" ("Born Yesterday"). Ihre Rolle als dummes Blondchen Billie Dawn bescherte ihr den Oscar als Beste Hauptdarstellerin, womit sie hochrangige Konkurrentinnen wie Bette Davis und Gloria Swanson aus dem Rennen warf. Kurz darauf wurde sie im Zuge der Verfolgungen der McCarthy-Ära zum Ziel einer FBI-Untersuchung, da vermutet wurde, sie sei Kommunistin. Der Verdacht wurde nicht bestätigt, ihrer Karriere schadeten die schlechten Schlagzeilen dennoch ungemein: Trotz der Oscar-Auszeichnung bekam sie keine weiteren anspruchsvollen Rollen angeboten, stattdessen war sie gezwungen, in kleineren Rollen zu spielen, die dem Billie-Dawn-Typ entsprachen.

Sie widmete sich nun dem Theater und der Musik. Nach dem Film "The Solid Gold Cadillac" (1956) war sie für vier Jahre von der Leinwand verschwunden und nahm stattdessen Schallplatten auf. Ihr letzter und gleichzeitig wohl bester Film war die Musicalverfilmung "Bells Are Ringing" (1960) mit Dean Martin.

Im Alter von 39 Jahren erkrankte die Schauspielerin an Krebs und erlag fünf Jahre später ihrer Krankheit.