Joseph Höffner

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    deutscher Kardinal; * 24. Dezember 1906 in Horhausen, Westerwald, † 16. Oktober 1987 in Köln

    Höffner kam in einer kinderreichen Bauernfamilie zur Welt, wuchs in Trier auf und besuchte das dortige katholische Internat. Er studierte in Freiburg und an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Am 30. Oktober 1932 wurde er zum Priester geweiht. Bis 1937 war er Kaplan in Saarbrücken, 1939 Pastor in Kail an der Mosel und bis 1945 Stadtpfarrer in Trier, dann lehrte er Pastoraltheologie am Trierer Priesterseminar und unterrichtete später an der Theologischen Fakultät Trier. Er hatte weitere Professuren, leitete das Sozialreferat im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, befasste sich in mancherlei Gremien mit Sozialfragen und galt bald als einer der herausragendsten katholischen Sozialwissenschaftler. Auch als ihn Papst Johannes XXIII. 1962 zum Bischof von Münster ernannte, wirkte er auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil als einer der wenigen Sachverständigen für Sozialwissenschaft mit. 1969 trat er als Erzbischof von Köln die Nachfolge von Kardinal Frings an und wurde 1969 vom Papst Paul VI. in den Kardinalsstand erhoben. 1976 wurde er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

    Höffner vertrat einen konservativen Kurs und übte auch in kirchenpolitischer Hinsicht einen starken Einfluss aus: Es wird angenommen, dass er einer der entscheidenden Befürworter der Wahl des polnischen Kardinals Wojtyla zum Papst (Johannes Paul II.) war, zu dessen engstem Beraterkreis er gehörte.