John James Osborne

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    englischer Schriftsteller und Dramatiker; * 12. Dezember 1929 in Chelsea, London, † 24. Dezember 1994 in Shrewsbury

    Osbornes Mutter arbeitete in einem Gasthaus, sein Vater war ein schlecht verdienender Reklamezeichner, der elf Jahre später an Tuberkulose starb. Der junge John erhielt ein Stipendium am Belmont College in Devon, wurde aber als 16-Jähriger der Schule verwiesen. Er begann für Zeitungen zu schreiben, arbeitete als Privatlehrer der Kinder des Chefs einer reisenden Theatergruppe, stieg zum Regieassistenten auf und versuchte, Schauspieler zu werden. Osborne debütierte am Lyceum Theater in Sheffield. Seine weitere Laufbahn führte ihn von einer Provinzbühne zur anderen.

    Zwischendurch schrieb er zahlreiche Stücke, die meist nicht über eine einmalige Aufführung in Vorstadt-Theatern hinauskamen. Nach der Absage aller übrigen Theater inszenierte einzig das experimentierfreudige Royal Court Theatre Osbornes Stück "Look Back in Anger" (1956, deutsch "Blick zurück im Zorn"), das gänzlich unerwartet ein große Erfolg wurde.

    Osborne wurde zum Kristallisationspunkt der so genannten "angry young men". 1957 folgte Osbornes "Entertainer", ebenso vernichtend abgelehnt wie begeistert gefeiert. Osbornes einziges Musical war jedoch wie sein Drama "Luther" (1961) ein Flop.

    Osborne produzierte einige bemerkenswerte Filme, vor allem "Tom Jones" (1963), für den er einen Oscar für das beste Drehbuch erhielt. Er trat auch einige Male als Schauspieler auf, wobei er gern deutsche Aristokraten darstellte.

    Weitere Werke: "Richter in eigener Sache" (1964), "A Better Class of Person" (Autobiografie 1981) u.a.