Johann Schmidt

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    deutscher Geologe; * 2. Dezember 1778 in Hasserode, † 18. Januar 1830 in Mexiko

    Kurzbiografie

    Nach dem Schulbesuch in Wernigerode und der wissenschaftlichen Ausbildung auf der Bergakademie in Kassel wurde Schmidt kurhessischer Bergmeister, Berg- und Hütteninspektor in Bieber.

    Als Napoleon die dortigen staatlichen Werke seiner Schwester Pauline Bonaparte zugeteilt hatte, ging Schmidt 1810 als Oberdirektor der Stumm'schen Hüttenwerke am Hunsrück nach Neunkirchen bei Saarbrücken. Mit seiner Ernennung zum Mitglied der Bergamtskommission von Düren am 22. Januar 1816 wurde er in den preußischen Staatsdienst übernommen, war kurze Zeit Oberbergamtsassessor bei der rheinischen Oberbergamtskommission von Bonn und wurde 1817 Bergrat und Direktor des Bergamtes in Siegen. Von hier ging er zu Anfang des Jahres 1828 im Auftrag des Deutsch-Amerikanischen Bergwerksvereins von Elberfeld nach Mexiko und erlag dort einer Lungenentzündung.

    Bedeutung

    In Geologie und Bergbau wurde Schmidt sehr geschätzt, seine Werke "Theorie der Verschiebungen älterer Gänge mit Anwendung auf den Bergbau" (1810) und "Beiträge zu der Lehre von den Gängen" (1827), nebst der von ihm bearbeiteten "petrographischen Karte der Länder zwischen dem Rhein, der Mosel, der Saar und den Vogesen" und manchen anderen Abhandlungen, brachten die von ihm vertretene Auffassung der Entstehung der Gänge und der Ausrichtung der Sprünge zum Ausdruck, die, von Carnall weiter ausgebaut, die Schmidt-Carnall'schen Regeln genannt worden sind.

    Bekannt ist sein Zusammentreffen mit Goethe in Holzappel am 23. Juli 1815 bei Bergrat Ludwig Schneider und ihre Unterhaltung über den Ursprung der Verwerfungen. Schmidt war Mitglied der mineralogischen Sozietät von Jena und Mitstifter der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde.