James Thomson

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    schottischer Schriftsteller; * 11. September 1700 bei Ednam, † 27. August 1748 in Richmond (heute zu London)

    Thomson, der Sohn eines Geistlichen, studierte zunächst Theologie in Edinburgh, gab aber bald den Gedanken an eine geistliche Laufbahn auf und ging 1725 nach London. Hier hatte er schon im folgenden Jahr mit seinem "Winter" - später einen Teil seiner "Seasons" bildend - großen Erfolg. 1731 begleitete er einen Sohn von Sir Charles Talbot auf dessen Bildungsreise nach Frankreich, Italien und in die Schweiz. Als dieser bald nach der Heimkehr starb, widmete Thomson seinem Andenken das Gedicht "Liberty". 1744 erhielt er die Sinekure (= Gehalt und Stellung ohne Amtsverpflichtung) eines Oberaufsehers der Kleinen Antillen.

    Thomsons in seinem Todesjahr erschienenes "Castle of Indolente" ist die bedeutendste episch-allegorische Dichtung in der Nachfolge von Spensers "Faerie Queen". Von ihm stammt auch das zur zweiten Nationalhymne gewordene "Rule Britannia". Das literarisch einflussreichste Werk jedoch wurde seine Sammlung "Seasons". Dadurch, dass Thomson auf den Blankvers Miltons zurückgriff, sprengte er bereits den Rahmen der klassizistischen Dichtung.