Jürgen Neven-Du Mont

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    deutscher Fernseh-Journalist; * 13. September 1921, † 14. Juli 1979

    Jürgen Neven-Du Mont war Regieassistent und Dramaturg beim Theater, ging 1956 zum Fernsehen. Beim Hessischen Rundfunk wurde er Chefreporter und wechselte dann - in gleicher Position - zum NDR über. Bekannt wurde er besonders durch seine Filme aus Ostblockländern. In Ungarn und in der CSSR war er der erste deutsche Fernsehjournalist, der dort arbeitete. Nikita Chruschtschow erteilte ihm eine Sondergenehmigung, damit er den Film "Bilder aus der Sowjetunion" drehen konnte. Der Filmbericht "Polen in Breslau" wurde von den Vertriebenenverbänden äußerst negativ, nämlich zu entspannungsfreundlich, beurteilt. Als Neven-du Mont nicht allzu lang nach der Sendung dieses Filmes das Heimattreffen der Schlesier in Köln aufnehmen wollte, musste ihn eine Hundertschaft der Polizei vor den wütenden Heimatvertriebenen schützen. 1971 übernahm Neven-Du Mont als Chef die Hauptabteilung Dokumentarspiel des ZDF. Er produzierte das Dokumentarspiel "Der Soldatenmord von Lebach", das allerdings nicht ausgestrahlt werden durfte. Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass die Resozialisierung eines Tatbeihelfers schwer behindert werde: Der Mann, der den Soldatenmördern eine der Tatwaffen besorgt hatte, stand kurz vor dem geplanten Sendetermin vor der Entlassung aus dem Gefängnis.

    Der Vertrag Neven-Du Monts lief 1973 ohne Verlängerung ab. Der Fernsehmann übernahm fortan Sonderaufgaben. Nach langer Krankheit starb er am 14. Juli 1979.