Jörg Haider

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    österreichischer Politiker; * 26. Januar 1950 in Bad Goisern, † 11. Oktober 2008 in Lambichl

    Haider wurde 1986 Obmann (Parteivorsitzender) der rechtspopulistischen Freiheitlichen (FPÖ); von 1992 bis 2000 war er Parteivorsitzender im Nationalrat in Wien. Mit seinem Antritt als Parteivorsitzender richtete sich die Partei in ihrer Politik verstärkt nach rechts aus. Haider ist außerdem seit 1999 Landeshauptmann von Kärnten.

    Bei der Nationalratswahl im Oktober 1999 erreichten die Freiheitlichen Rang zwei im Parlament. Daraufhin einigte sich Haider mit ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel auf eine Regierungskoalition. Haider blieb Landeshauptmann in Kärnten.

    Im Februar 2000 gab Haider seinen Rücktritt als Parteivorsitzender bekannt und wurde von Suanne Riess-Passer abgelöst; er blieb jedoch in einer Führungsposition als Aufsichtsrat in der FPÖ. Zwei Jahre später zog er sich aus dem Regierungsausschuss von ÖVP und FPÖ zurück und war als Berater für die Regierungsarbeit der FPÖ tätig. Innerparteiliche Machtkämpfe zwischen Haider und Riess-Passer führten im September 2002 zu deren Rücktritt als Parteivorsitzende und als Vizekanzlerin, sodass die Koalition ÖVP/FPÖ auseinanderbrach. Haider erklärte danach seinen endgültigen Rückzug aus der österreichischen Bundespolitik.

    2005 trat Haider aus der FPÖ aus und rief das "Bündnis Zukunft Österreich" (BZÖ) ins Leben, das 2006 durch den hohen Stimmanteil im Bundesland Kärnten in den Nationalrat einziehen konnte. Bei der Nationalratswahl 2008 kehrte er als Spitzenkandidat des BZÖ in die Bundespolitik zurück und verhalf seiner Partei dadurch zu einer Verdoppelung der Stimmen im Vergleich zur Wahl 2006.

    Im selben Jahr kam Haider bei einem durch Alkoholkonsum selbst verursachten Autounfall ums Leben.

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