Jérôme Bonaparte

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    König von Westfalen; * 15. November 1784 in Ajaccio auf Korsika, † 24. Juni 1860 bei Massy

    alias: Jérôme Buonaparte;

    Jérôme Bonaparte, ein Bruder Napoleon Bonapartes, war der "bestgehasste" Napoleonide in Deutschland und wurde im Volksmund "Prinz Plon-Plon" genannt.

    Als Marineoffizier kämpfte er in Westindien gegen die Engländer. Von britischen Kreuzern verfolgt, rettete er seine Fregatte in einen nordamerikanischen Hafen. In Baltimore heiratete er die Tochter eines Kaufmanns; auf Veranlassung Napoleons erfolgte die Scheidung der nicht standesgemäßen Ehe. Jérôme ging kurz danach die Ehe mit Prinzessin Katharina von Württemberg ein.

    1807 vereinigte Napoleon I. preußische Gebiete links der Elbe, Kurhessen, Braunschweig und das südliche Hannover zum Königreich Westfalen und setzte seinen jüngsten Bruder als König ein. Jérôme Bonapartes Verschwendungssucht ließen Land und Bevölkerung verarmen. Noch vor der Niederlage Napoleons bei Leipzig floh er vor den anrückenden Kosakenregimentern des Zaren Alexander. Er ging nach dem Sturz seines Bruders in die Schweiz, lebte dann in Süddeutschland und Italien.

    1850 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt. Die Thronbesteigung Napoleons III. führte ihn nach Frankreich zurück. Unter diesem Herrscher wurde Jérôme Bonaparte zum Kronerben ernannt; sein jüngster Sohn Napoleon Joseph Karl Paul zum bonapartistischen Thronprätendenten.