Indonesier

    Aus WISSEN-digital.de

    Sammelbezeichnung für die ursprünglichen Völker Indonesiens. Der Begriff wird allerdings auch für alle Bewohner Indonesiens verwendet und umfasst dann z.B. auch die in Indonesien lebenden Malaien. Unter den Begriff Indonesier fallen, auch wenn man den Begriff nur für die Urbevölkerung Indonesiens anwendet, über 350 ethnische Gruppen auf den über 6 000 ständig bewohnten Inseln Indonesiens. Fast 90 % der Indonesier sind islamisch.

    Die Vorfahren der Indonesier kamen vermutlich vor 6000 Jahren vom asiatischen Festland (China). Die Besiedlung der gesamten indonesischen Inselwelt dauerte mehrere tausend Jahre. Es bildeten sich steinzeitliche und dann bronze- und eisenzeitliche Kulturen. Vor 2000 Jahren entstanden die ersten Königreiche nach indischem Vorbild. Hinduismus und Buddhismus verbreiteten sich auf den Inseln. Im 14. und 15. Jh. gewann der Islam rasch an Anhängern auf den Inseln. Wenig später begann die Kolonialzeit (Portugiesen, Niederländer). Erst Mitte des 20. Jh.s konnten sich die Völker Indonesiens von der Herrschaft der Niederländer befreien und den Staat Indonesien gründen. Die große ethnische Vielfalt und die daraus resultierenden Differenzen und Konflikte sind eine schwere Herausforderung für den Staat: Vereinheitlichungstendenzen und Bewahrung der kulturellen Identität sind nur schwer miteinander zu vereinbaren.

    Viele kleine Völker und ethnische Gruppen Indonesiens haben einzelne Stufen der historischen Entwicklung nicht mitgemacht. Manche von ihnen stehen noch auf der kulturellen Stufe vor der Einführung von Hinduismus und Buddhismus. Hier finden sich uralte Traditionen und kulturelle Bräuche, die sich durch jahrhundertelange Isolation erhalten haben.