Il Vignola

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    italienischer Baumeister; * 1. Oktober 1507 in Vignola bei Modena, † 7. Juli 1573 in Rom

    eigentlich:Giacomo Barozzi;


    Hauptmeister des 16. Jh.s, ging von der römischen Bramante-Schule aus (Peruzzi, Antonio da Sangallo, Sansovino). Im Unterschied zu seinem Zeitgenossen Palladio ist seine Formensprache härter und knapper.

    Vignola war in Frankreich und Bologna, bevor er nach Rom kam, ab 1546 war er fast ausschließlich im Dienste der Farnese an allen größeren Bauunternehmen Papst Pauls III. und dessen Söhnen und Enkeln beteiligt. Von 1551 an errichtete er zusammen mit Vasari und Ammanati die Villa Giulia, seit etwa der Mitte der fünfziger Jahre legte er die Orti Farnesiani am Osthang des Palatin an. Die Kirchenbauten Vignolas in Rom - S. Andrea in Via Flaminia, S. Anna dei Palafrenieri als reiner Ovalbau (ab 1572) - sind nicht zahlreich, aber entwicklungsgeschichtlich außerordentlich wichtig. Nach dem Tode Michelangelos 1564 übertrug man Vignola die Leitung des Baus der Peterskirche in Rom, doch war er hier an die vorliegenden Pläne gebunden und fand kaum Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu entfalten.

    Vignolas Hauptwerk ist die Jesuitenkirche Il Gesù in Rom (ab 1568, Wölbung und Fassade von G. Della Porta). Dieser Bau mit mächtigem Tonnengewölbe, von einer lichterfüllten Kuppel beherrscht, wurde mit dem Raumtypus der Wandpfeilerkirche bestimmend für unzählige Kirchen des Barock.

    Weitreichende Wirkung hatte Vignola als Architekturtheoretiker mit seiner Schrift "Regole delle cinque ordini dell'architettura" (1562).

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