Hirsche

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    (Cervidae)

    Verbreitungsgebiet

    Hirsche sind in vielen verschiedenen Arten auf allen Kontinenten beheimatet. Sie besiedeln meist lichte Wälder, sind aber auch in bergigen Gebieten und in Tundren zu finden. In ihrem Körperbau und ihrer Lebensweise haben sie sich jeweils ideal an ihren Lebensraum angepasst.


    Körperbau

    Die Familie der Hirsche ist sehr vielgestaltig, es gibt Arten, die eine Schulterhöhe von über zwei Metern erreichen (wie der Elch), aber auch solche, die nur etwa hasengroß werden (wie das Kleinkantschil).

    Das Merkmal, das alle Hirscharten gemeinsam haben, ist ein Geweih, dass die männlichen Tiere auf dem Kopf tragen. Dieses besteht aus verzweigten Stangen, die sich auf den Knochenzapfen der Stirnbeine, den so genannten Rosenstöcken, bilden. Sie werden in der Regel einmal im Jahr abgeworfen und wachsen dann unter einer stark durchbluteten Haut - dem so genannten Bast - innerhalb einiger Monate wieder nach. Nur bei den Rentieren trägt auch das weibliche Tier ein Geweih.

    Ein weiteres Kennzeichen der Hirsche sind ihre langen Beine, die sie zu hervorragenden Läufern machen. Auch schwimmen können Hirsche und manche tun dies sogar gerne.

    Ernährung und Lebensweise

    Die Nahrung der Hirsche besteht überwiegend aus Gras, Blättern, Früchten, sowie den Blättern und den Trieben bevorzugt junger Bäume. Wo Hirsche die Bäume verstärkt verbeißen, können sie großen Schaden anrichten und werden deshalb dort bejagt. Ihr Geweih ist eine beliebte Trophäe und das Fleisch der meisten Hirscharten ist bei Feinschmeckern in aller Welt beliebt.

    Im Allgemeinen sind Hirsche scheue Waldbewohner und verlassen den Wald meist in der Dämmerung. Sie wurden bisher vom Menschen kaum domestiziert, nur in Neuseeland gibt es Hirschfarmen, die hauptsächlich der Fleischproduktion dienen.

    Die meisten Hirscharten leben gesellig in Herden, die größtenteils aus Familienverbänden bestehen und von einem erwachsenen weiblichen Hirsch - dem so genannten Alttier - angeführt werden. Ausgewachsene Männchen sind meist Einzelgänger und suchen nur zur Paarungszeit - der Brunft - die Nähe der weiblichen Tiere.

    Fortpflanzung

    Die Tragzeit der Hirschkühe ist je nach Art verschieden lang. Die Jungtiere werden meist im Frühjahr geboren, im Dickicht versteckt und noch über längere Zeit gesäugt.

    Das Wachstum des Geweihs wird beim männlichen Hirsch von einem Sexualhormon beeinflusst. Aber auch Faktoren wie Ernährung und Reviergröße spielen eine Rolle.

    Das Geweih der Stirnwaffenträger spielt nur für innerartliche Auseinandersetzungen eine Rolle, die männlichen Tiere setzen sie bei Revierkämpfen ein, sie sind aber auch ein Mittel, um in der Brunftzeit die Weibchen zu beeindrucken.

    Wenn der Hirsch alt wird, lässt der Wachstum seines Geweihs langsam wieder nach, er "setzt zurück".

    Systematik

    Familie aus der Unterordnung der Wiederkäuer (Ruminantia).

    Unterfamilien:

    Echte Hirsche (Cervinae)

    Elche (Alcinae)

    mit der einzigen Art Elch (Alces alces)Rentiere (Rangiferinae)

    mit der einzigen Art Rentier (Rangifer tarandus)Schopfhirsche (Muntiacinae)

    Trughirsche (Odocoïlinae)

    Wasserrehe (Hydropotinae)

    mit der einzigen Art Wasserreh (Hydropotes inermis)