Henry Fielding

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    englischer Schriftsteller; * 22. April 1707 in Glastonbury, † 8. Oktober 1754 in Lissabon

    Kurzbiografie

    Fielding stammte aus der Familie der Grafen von Denbigh, studierte in Eton und Rechtswissenschaften in Leiden. Er brach das Studium auf Grund von Schulden ab, wandte sich der Bühne zu und schrieb Komödien (unter anderem "Die verschiedenen Gesichter der Liebe", 1728), beeinflusst von Congreve und Molière. Als ihm 1737 die Zensur das Theater schloss, gab er politische Zeitschriften heraus und begann, Romane zu schreiben. 1748 wurde Fielding Friedensrichter in London. 1734 bis 1744 war er mit Charlotte Cradock verheiratet, dem Urbild seiner "Amelia". Fielding hatte durch einen ausschweifenden Lebensstil das Heiratsgut seiner Frau verschwendet und seine Gesundheit untergraben. Auf Anraten seiner Ärzte begab er sich nach Portugal, wo er bald starb.

    Literarische Leistung

    Fielding vollendete, was Defoe und Richardson begonnen hatten, und gab dem realistischen Roman jene Form, aus der sich in der Folgezeit alle Stilvarianten entwickeln konnten. Der "Realismus" der Darstellung macht seine Romane auch zu wertvollen Zeitdokumenten. Sein erster Roman, "Die Abenteuer Joseph Andrews und seines Freundes Abraham Adams" (1740), ist vor allem eine Parodie auf Richardsons empfindsamen Briefroman "Pamela". Übermäßige Empfindsamkeit wird durch das lebensnahe Ideal des Gentleman abgelöst. Schon der folgende Roman, "Tom Jones", den er selbst als "komische epische Dichtung in Prosa" bezeichnete, bedeutete den Höhepunkt in Fieldings Schaffen. Seine "Amelia" zeigte bereits den Weg auf, den Rousseau und Goldsmith später vollendeten.

    Fieldings Komödien, teils Farcen, teils Charakterlustspiele, sind voll unbekümmerter Satire. Die scharfen politischen Anspielungen der beiden letzten Stücke, "Pasquin" und "The Historical Register", trugen wesentlich zum Licensing Act (1737) bei, der eine Vorzensur einführte und die Zahl der privilegierten Theater einschränkte.

    Kalenderblatt - 24. April

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