Henri Bergson

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    französischer Philosoph und Schriftsteller; * 18. Oktober 1859 in Paris, † 4. Januar 1941 in Paris

    Bergson, der in der Philosophiegeschichte als Schöpfer des Elan vital - des "schöpferischen Aufschwungs" - eingegangen ist, wurde in Paris geboren, besuchte dort das Lycee Condorcet und war zunächst unentschlossen, ob er Philosoph oder Mathematiker werden solle, da ihn beide Fakultäten gleich stark anzogen. Er entschied sich für die Philosophie und kam in die École normale superieure, Abteilung Literatur. Er unterrichtete als Professor der Philosophie an höheren Schulen in Clermont-Ferrand und Paris, dann an der École normale. 1900 erfolgte die Aufnahme ins College de France, zunächst für alte, dann für neuere Philosophie, 1914 in die Academie Française. Als 1921 der Völkerbund gegründet wurde, wählte man ihn zum Präsidenten der Internationalen Kommission für intellektuelle Zusammenarbeit. 1926 zwang ihn sein Gesundheitszustand, diese Tätigkeit aufzugeben.

    Sein Hauptwerk "L'evolution creatrice" (1907; dt. Schöpferische Entwicklung, 1912) zeigt die Richtung seiner Philosophie, die in allen Ländern ernst genommen und diskutiert, wenn auch kaum weiterentwickelt wurde. Jedoch haben viele Philosophen seiner und der nachfolgenden Zeit Einflüsse von ihm aufgenommen. 1927 erhielt Bergson den Nobelpreis für Literatur.

    Weitere Werke: "Essai sur les donnees immediates de la conscience" (1889; dt. "Zeit und Freiheit", 1911); "Matière et memoire" (1896; dt. "Materie und Gedächtnis", 1908); "Le rire" (1900; dt. "Das Lachen", 1914); "Les deux sources de la morale et de la religion" (1932; dt. "Die beiden Quellen der Moral und der Religion", 1933).