Helmut Qualtinger

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    österreichischer Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist; * 8. Oktober 1928 in Wien, † 29. September 1986 in Wien

    Der in Wien geborene Schauspieler und Kabarettist verfasste zusammen mit Carl Merz über 100 Kabarettnummern, darunter "Der G'schupfte Ferdl" oder "Der Wilde mit seiner Maschin", unvergessliche Gestaltungen des Halbstarkenproblems mit dem zum Sprichwort gewordenen Kehrreim "weil mir so fad is". Aus dem Mittelteil seines Kabaretts entwickelte sich sein Meisterwerk, die literarische Satire "Der Herr Karl". Eine lange Reihe von erfolgreichen Rollen auf der Bühne, in Film und Fernsehen sowie von hervorragenden Regieleistungen und schriftstellerischen Aktivitäten schlossen sich an. Man wird sich noch lange erinnern an den Dorfrichter Adam im "Zerbrochenen Krug" (Hamburg, 1972), an den Anselm Eibenschütz in "Das falsche Gewicht" von Joseph Roth und an den König Johann in Dürrenmatts gleichnamiger Shakespeare-Bearbeitung. Bei Franz Xaver Kroetz' "Oberösterreich" führte Qualtinger Regie. Hervorzuheben sind auch seine Rollen in den Filmen "Geschichten aus dem Wienerwald", "Lumpazivagabundus" (1965) und in der Kafka-Verfilmung "Das Schloss" (1971). Noch kurz vor seinem Tod spielte Qualtinger in der Verfilmung des Eco-Romans "Der Name der Rose" neben Sean Connery einen aufmüpfigen Klosterbruder.