Heinrich IV. (Hl. Römisches Reich)

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    deutscher König und römisch-deutscher Kaiser; * 11. November 1050 in Goslar, † 7. August 1106 in Lüttich

    Der Sohn von Heinrich III. stand bis zu seiner Mündigkeit unter der Regentschaft seiner Mutter Agnes und ab 1062 unter der Vormundschaft der Erzbischöfe Anno von Köln und Adalbert von Hamburg-Bremen.

    Nach seiner Mündigkeit kämpfte er zäh für die Wiederaufrichtung der Königsmacht gegen die inzwischen erstarkten Fürsten und stützte sich dabei besonders auf die rheinischen Städte. Seine Ratgeber gewann er unter den Ministerialen, was ihm den Widerstand der Fürsten und Adeligen einbrachte.

    Gleichzeitig geriet er mit der Kirche wegen der Besetzung des mailändischen Bistums in Konflikt; als Papst Gregor VII. die Laieninvestitur vehement ablehnte, ließ Heinrich IV. den Papst von der Synode von Worms absetzen, dafür wurde er im Gegenzug von Gregor mit dem Kirchenbann belegt. Sofort stellten sich die deutschen Fürsten auf die Seite des Papstes und wählten einen Gegenkönig. Durch den geschickt inszenierten "Gang nach Canossa" im Januar 1077, in der Heinrich als reumütiger Büßer auftrat, zwang er den Papst, den Bann gegen ihn aufzuheben. Nachdem Heinrich von Gregor VII. 1080 erneut gebannt wurde, setzte Heinrich den Papst ab und ließ sich von seinem Nachfolger Klemens III. zum Kaiser krönen.

    Durch die Opposition der deutschen Fürsten geriet Heinrich bei den Thronstreitigkeiten mit dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden immer stärker in die Isolation. 1093 lief sein Sohn Konrad zur Gegenpartei über; 1104 lehnte sich auch sein Sohn Heinrich V. gegen ihn auf. Obwohl er 1105 in Ingelheim zur Abdankung gezwungen wurde, zog Heinrich IV. gegen Heinrich V. in den Kampf, starb aber während des Kriegszuges in Lüttich, wieder im Kirchenbann. Erst 1111 wurde er im Dom zu Speyer bestattet, nachdem er vom Bann gelöst worden war.

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