Harvey Weinstein

    Aus WISSEN-digital.de

    US-amerikanischer Filmproduzent; * 19. März 1952 in Flushing, Queens, New York

    Bereits während seines Studiums an der State University New York besaß Harvey Weinstein zusammen mit seinem Bruder Bob ein kleines Theater: Im Century Theater veranstalteten sie Filmfestivals.

    1979 gründeten die beiden die Produktionsfirma Miramax, deren Name sich aus den Vornamen ihrer Eltern Miriam und Max zusammensetzt. Aufsehen erregten sie 1988 mit dem Dokudrama "The Thin Blue Line", das die Geschichte des zu Unrecht verurteilten Randall Adams erzählt. Spätestens Steven Soderberghs Independent-Film "Sex, Lügen und Video" ("Sex, Lies, and Videotape", 1989) begründete ihren Ruf als Hollywood-Revolutionäre. Immer wieder lösten ihre Produktionen kontroverse Diskussionen aus. Über die Jahre etablierte sich Miramax jedoch als Produktionsfirma, die für einige der innovativsten und anspruchsvollsten Filme verantwortlich zeichnete. 1993 wurde Miramax für 80 Millionen Dollar von Disney aufgekauft.

    Die erfolgreichsten Filme des Studios sind u. a. Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" (1994), "Der englische Patient" ("The English Patient", 1996; mit Joseph Fiennes und Juliette Binoche), "Shakespeare in Love" (1998; mit Joseph Fiennes und Gwyneth Paltrow), "The Others" (2001; mit Nicole Kidman), "Chicago" (2002; mit Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones) und Martin Scorceses "Gangs of New York" (2002). Für "Shakespeare in Love" erhielt Weinstein einen Oscar (Kategorie Bester Film), für "Gangs of New York" wurde er nominiert. Trotz dieser Erfolge gab es immer wieder Konflikte zwischen den Weinstein-Brüdern und dem Partner Disney.

    Kritisiert wurde Harvey Weinstein des Öfteren für das Aufkaufen von Rechten für fremdländische Filme, die er später nicht veröffentlichte, sondern gewissermaßen im Regal verstauben ließ (wohl um sie keiner anderen Produktionsfirma zugänglich zu machen). Bei der Umsetzung von nicht-amerikanischen Filmen wie dem Action-Epos "Hero" neigte er nach allgemeiner Ansicht zum Amerikanisieren der ursprünglichen Versionen, wie es z. B. auch bei Stephen Chiaus "Shaolin Soccer" der Fall war.

    Im Jahr 2005 verließen Harvey und Bob Weinstein ihre Firma Miramax und gründeten die Weinstein Company.