Harn

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    (Urin)

    flüssiges Ausscheidungsprodukt des Körpers (Mensch und Säugetiere), entsteht in den Nieren, die den Harn an die Nierenbecken abgeben, von wo aus er über die Harnleiter in die Harnblase gelangt, die ihn sammelt und bei auftretendem Bedürfnis (Harndrang) über die Harnröhre nach außen abgibt. Die tägliche Harnmenge beträgt normalerweise etwa 1 200 bis 1 500 cm³ (bei Frauen meist etwas weniger als bei Männern) und wird beeinflusst durch die jeweilige Flüssigkeitszufuhr (stark erhöht und beschleunigt z.B. bei Biergenuss). Der Harnabgang erfüllt neben seiner "Entwässerungsfunktion" das Ausscheiden der in ihm gelösten nicht mehr verwendungsfähigen Endprodukte des Stoffwechsels, namentlich stickstoffhaltiger Nahrungsmittel (Eiweißkörper) wie Harnstoff und Harnsäure sowie Salze und anderes. Gesunder Harn ist sauer, bei rein vegetarischer Diät zuweilen neutral oder alkalisch, klar bei wechselnder Färbung (Harnfarbe). Bei längerem Stehen bildet sich kohlensaures Ammoniak (scharfer, stechender Geruch).

    Bei vielen Krankheiten ist der Harn nach Reaktion, Menge, Farbe und spezifischem Gewicht verändert, enthält oft krankhafte Beimengungen, die chemisch nachweisbar sind (Eiweiß, Zucker, Salze, Blut, Gallenfarbstoffe). Desgleichen können gesteigerter Harndrang, unwillkürlicher Harnabfluss oder Harnverhaltung Symptome bestimmter Erkrankungen sein, so dass dem Arzt mittels entsprechender Untersuchungen des Harns viele wertvolle Hinweise auf Krankheiten des Harnappartes und auch anderer Organe sowie Allgemeinerkrankungen des Organismus gegeben sind. Bei vielen Krankheiten verändert sich der Harn in Farbe, Gewicht und Zusammensetzung.