Harald Juhnke

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    deutscher Schauspieler und Entertainer; * 10. Juni 1929 in Berlin-Charlottenburg, † 1. April 2005 in Rüdersdorf (bei Berlin)

    Nach dem Abitur nahm Harald Juhnke in Berlin Schauspielunterricht, kurz darauf hatte er seine ersten Auftritte auf der Freien Volksbühne in Berlin. Bühnen in Hamburg, Köln, Düsseldorf und München waren seine Stationen, bevor Karl Fröhlich ihn für den Film entdeckte.

    Von 1953 bis 1969 wirkte er in insgesamt 63 Spielfilmen mit, darunter "Der letzte Zug", "Der verkaufte Großvater" und "Pepe, der Paukerschreck". Auf der Bühne spielte er unter anderem den Benedikt in "Viel Lärm um nichts" (Shakespeare), den Donald in "Wolken sind überall" (Herbert) und den Oscar Madison in "Ein seltsames Paar" (Simon). Im Fernsehen sah man ihn z.B. in den Serien "Sergeant Berry" und "Alles unter einem Dach". In dem Fernsehspiel "Preußencorso Nr. 17" spielte er fünf verschiedene Rollen.

    Der eigentliche Durchbruch zu breiter Popularität gelang ihm mit den Fernsehserien "Ein Mann für alle Fälle", "Ein Mann will nach oben" und "Ein verrücktes Paar". Besonders die letztere Serie, die von 1977 bis Ende 1980 über den Bildschirm ging, war ein Riesenerfolg.

    Einen weiteren Höhepunkt seiner steilen Fernsehkarriere bedeutete die Moderation der ZDF-Sendung "Musik ist Trumpf", die er im März 1979 als Nachfolger von Peter Frankenfeld übernahm. Seither war er in verschiedenen weiteren Fernsehsendungen zu sehen, wie der Theateraufzeichnung "Pension Schöller" und der ZDF-Komödie "Es bleibt in der Familie". Auf der Bühne sorgten "Die Eule und das Kätzchen" in Hamburg und "Spiel mit dem Feuer" in München für Lachstürme beim Publikum und für ausverkaufte Häuser. Er spielte auch in dem Fernsehfilm "Der Trinker" (1995) mit; im "Hauptmann von Köpenick" (1997) übernahm er die Hauptrolle. Im Kino war er unter anderem wieder in "Schtonk" (1991) und "Alles auf Anfang" (1993) zu sehen.

    Fast genauso bekannt wie für seine Filme war der Schauspieler für seine Alkoholprobleme. Seit Dezember 2001 lebte er - nach einem schweren Alkoholabsturz an Demenz erkrankt - in einem Pflegeheim. Am 1. April 2005 erlag der 75-jährige schließlich den Folgen seiner Krankheit.

    Filme (Auswahl)

    1953 - Das tanzende Herz

    1960 - Schick Deine Frau nicht nach Italien

    1969 - Pepe, der Paukerschreck - Die Lümmel von der ersten Bank - 3. Teil

    1974 - Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler

    1988 - Jenseits von Blau

    1991 - Schtonk

    1993 - Alles auf Anfang

    1995 - Der Trinker

    1996 - Gespräch mit dem Biest (Conversation with the Beast)

    1997 - Der Hauptmann von Köpenick

    2000 - Vor Sonnenuntergang

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.