Hans Werner Henze

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    deutscher Komponist; * 1. Juli 1926 in Gütersloh, † 27. Oktober 2012 in Dresden

    Henze studierte 1943-44 Klavier und Schlagzeug an der Staatsmusikschule Braunschweig, 1946-48 Komposition bei W. Fortner in Heidelberg und Zwölftonsatz bei René Leibowitz in Paris. 1948-49 war er musikalischer Leiter und Bühnenkomponist am Deutschen Theater in Konstanz, unter dem Direktor H. Hilpert, arbeitete bis 1952 zusammen mit Fortner bei den Kranichsteiner Ferienkursen für Neue Musik und 1950-53 als Ballettkapellmeister am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. Seitdem lebte Henze in Italien. Reisen führten ihn zu Einstudierungen seiner Werke als Dirigent und Regisseur vornehmlich in die Bundesrepublik Deutschland und nach England. 1961-67 betreute er eine Kompositionsklasse am Mozarteum in Salzburg. 1980 übernahm er einen Lehrstuhl für Komposition und Ästhetik an der Musikhochschule in Köln. 1981 gründete er in der Steiermark die Mürztaler Musikwerkstätten, 1988 die Münchener Biennale als Internationales Festival des neuen Musiktheaters, deren Leitung er auch übernahm und bis 1996 innehatte.

    Henze erhielt neben zahlreichen Künstler- und Musikpreisen 2008 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern; zu seinen Auszeichnungen zählt unter anderem der Cannes Classical Award als "Bester lebender Komponist" 2001, die japanische Praemium Imperiale (2000) und die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik und Theater München (2004).

    Unter den deutschen Komponisten seiner Generation erwies sich Henze frühzeitig als die vielseitigste, vor allem fruchtbarste und erfolgreichste kompositorische Begabung.

    Werke: "Boulevard Solitude", lyrisches Drama in sieben Bildern (1951); "König Hisch", Oper in drei Akten ("Il re cervo", 1956); "Elegie für junge Liebende", Oper in drei Akten (1961); "Die Bassariden" Musikdrama in einem Akt (1964/65); "Der junge Lord", komische Oper in zwei Akten (1965); "La Cubana oder Ein Leben für die Kunst" Fernsehoper (Vaudeville) in fünf Bildern (1973); "Die englische Katze", eine Geschichte für Sänger und Instrumentalisten von Edward Bond (1980-83); Nachtstücke und Arien nach Gedichten von Ingeborg Bachmann für Sopran und großes Orchester (1957); neun Symphonien (1947, 1949, 1949/50, 1955, 1962, 1969, 1983/84, ???, 1997; "Quattro Poemi" für Orchester (1955); "Drei symphonische Etüden" für großes Orchester (1956); "Telemanniana" für großes Orchester (1967); "Concertino" für Klavier und Blasorchester mit Schlagzeug (1947) ;Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Streicher (1966); zwei Klavierkonzerte (1950, 1967); Requiem, neun geistliche Konzerte für Klavier, konzertierende Trompete und großes Orchester (1990-92); Ballette, fünf Streichquartette; Kammersonate für Klavier, Violine und Violoncello (1948); "Antifone" für elf Solostreicher, Bläser und Schlagzeug (1960); "Voices", Lieder für zwei Singstimmen und Instrumentalgruppen (1973); "Carillon, Récitatif, Masque", Trio für Mandoline, Gitarre und Harfe (1974); "L’autunno" Musik für fünf Blasinstrumente (1977); "Barcarola" für großes Orchester (1979); "Cherubino", drei Miniaturen für Klavier (1980/81); Capriccio für Violoncello solo (1981); sechs Gesänge aus dem Arabischen für Tenor und Klavier (1997/98) sowie zahlreiche Solowerke für Gitarre, für Violine, für Trompete, für Violoncello u.a.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.