Hans Rothfels

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    deutscher Historiker; * 12. April 1891 in Kassel, † 22. Juni 1976 in Tübingen

    Rothfels ging als Kriegsfreiwilliger in den Ersten Weltkrieg und verlor bei einer Verwundung ein Bein. Das Aufkommen des Nationalsozialismus und die Machtergreifung Adolf Hitlers waren für ihn keineswegs der konsequente Vollzug der deutschen Geschichte, sondern, im Gegenteil, der radikale Bruch mit ihr. Seinem Aufbegehren folgte der Verlust seines Lehrstuhles an der Königsberger Universität im Jahre 1934. Im gleichen Jahr wurde er aus politischen Gründen verhaftet, doch ein Beamter sorgte heimlich dafür, dass er entweichen konnte. Rothfels emigrierte zunächst nach Oxford, später dann zeitweise in die USA. Auch dort vertrat er seinen konservativen Glauben an "Werte hinter den Kausalitäten" und vertrat das "andere Deutschland" im Sinne seiner einstigen Lehrmeister Hermann Oncken und Friedrich Meinecke.

    Mit seinem Buch "Die deutsche Opposition gegen Hitler" und durch sein Wirken als Ordinarius in Tübingen ab 1951 ließ er die Zeitgeschichte zur anerkannten Disziplin der Geschichte werden. Mit Theodor Eschenburg zusammen gab er die Vierteljahreshefte zur Zeitgeschichte heraus.