Hans Günther von Kluge

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Generalfeldmarschall; * 30. Oktober 1882 in Posen, † 18. August 1944 in der Nähe von Metz

    Geboren wurde Kluge in Posen als Sohn des späteren Generalleutnants Hans Günther Kluge, der später geadelt wurde. Er trat in das preußische Kadettenkorps ein und begann 1910 seinen Dienst als Leutnant. Im Ersten Weltkrieg wurde er Generalstabsoffizier einer Infanteriedivision.

    Nach dem Krieg übernahm ihn die Reichswehr, in der er 1930 als Oberst Kommandeur des 2. Artillerie-Regiments im schlesischen Sagan wurde. 1933 war er Generalmajor und Inspekteur der Nachrichtentruppen (den heutigen Fernmeldetruppen), im Jahr darauf als Generalleutnant Kommandeur der 6. Division in Münster. Er stieg in dieser Aufbauphase der Wehrmacht rasch auf: 1936 General der Artillerie, 1938 Oberbefehlshaber der neu gebildeten Heeresgruppe 6 in Hannover.

    Kluge führte im Polen- und Frankreichfeldzug die 4. Armee, mit der er auch am Angriff auf die Sowjetunion beteiligt war. Am 18. Dezember 1941 wurde er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte. Sein Erster Generalstabsoffizier Tresckow bemühte sich mit nur geringem Erfolg, Kluge auf die Seite des Widerstands zu ziehen. Ein Autounfall (12. Oktober 1943) zwang Kluge zu einer längeren Erholungspause.

    Als er am 7. Juli 1944 den Oberbefehl über das Westheer übernahm und nach Rommels Verwundung am 17. Juli auch die Heeresgruppe B, wurde er für die Verschwörer des 20. Juli 1944 zur Schlüsselfigur im Westen. Zunächst schwankend, verweigerte sich Kluge jedoch, als er von Hitlers Überleben erfuhr. Er hatte aber den Verdacht der Gestapo erregt und wurde am 17. August 1944 seines Kommandos enthoben. Auf der Fahrt nach Deutschland beging er Selbstmord durch Gift.