Hans Filbinger

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    deutscher Politiker; * 15. September 1913 in Mannheim, † 1. April 2007 in Freiburg im Breisgau

    Hans Filbinger studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft, promovierte 1937, ging 1940 zur Marine und wurde dort Offizier. 1943 wurde er Marinestabsrichter. Nach der deutschen Kapitulation war er im Auftrag der Engländer weiter Richter im Befehlsbereich verschiedener Internierungslager.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Filbinger als Rechtsanwalt und trat 1951 in die CDU ein. Er wurde 1960 in den Stuttgarter Landtag gewählt, war von 1960 bis 1966 Innenminister und ab 1966 Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Er gewann alle Landtagswahlen bis 1976 mit großen Mehrheiten für die CDU. Auf Grund seiner umstrittenen Tätigkeit als Marinerichter während des Dritten Reichs (Mitwirkung an drei Todesurteilen) und seiner starren Haltung in dieser Sache kam es schließlich zu seinem Rücktritt im August 1978. Von 1971 bis 1979 war Filbinger CDU-Landesvorsitzender und von 1973 bis 1979 stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender.

    Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik gründete Filbinger das "Studienzentrum Weikersheim", dessen Leiter er 18 Jahre lang war. Bei der Bundespräsidentschaftswahl 2004 wurde er von der CDU Baden-Württemberg als Wahlmann nominiert, was vielfache Proteste auslöste.

    Der Ehrenvorsitzende der baden-württembergischen CDU trug das Großkreuz des Bundesverdienstordens, war Großoffizier der Ehrenlegion, erhielt andere hohe internationale Auszeichnungen und zwei Ehrendoktorhüte.

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