Hanns Freiherr von Gumppenberg

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    deutscher Dramatiker und Parodist; * 4. Dezember 1866, † 29. März 1928

    alias: Jodok oder Prof. Tiefbohrer;

    Gumppenberg studierte in München und war dort längere Zeit Redakteur, dann freier Schriftsteller. Außer mit dichterischen Aufgaben befasste er sich mit Philosophie, namentlich mit okkultistischen Problemen, machte sich einen Namen aber vor allem als genialer Parodist. Mit einem seltenen Stilgefühl begabt, bildete er die Eigenheiten und modischen Auswüchse der zeitgenössischen Dramatik Ibsens, des Naturalismus und Symbolismus nach ("Die elf Scharfrichter") und publizierte in seinem "Teutschen Dichterroß" burleske Lyrikkontrafakturen von Eichendorff, Lenau und Heine bis Holz, Rilke und George, auch launige Prosa unter dem Decknamen Prof. Tiefbohrer.

    Seine nicht satirische Dichtung strebt nach dem Weltanschauungsdrama, das in mystizistischen und okkultistischen Neigungen wurzelt, und nach der historischen Tragödie, von der Gumppenberg eine Erhebung über die herrschende naturalistische Bühnenkunst erwartete.