Guy Mollet

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    französischer Politiker; * 31. Dezember 1905, † 3. Oktober 1975

    1923 trat Mollet in die Sozialistische Partei Frankreichs ein. Im selben Jahr begann er auch, sich innerhalb der Gewerkschaften zu engagieren. Im Zweiten Weltkrieg war er aktives Mitglied der Widerstandsbewegung. Seine eigentliche politische Karriere begann nach dem Krieg. Die französischen Sozialisten wählten ihn zum Generalsekretär - ein Posten, den Mollet 23 Jahre innehatte. Der eher zum rechten Flügel seiner Partei zählende Politiker traf manche Entscheidung, die zu Stimmenverlusten der Sozialisten führte. Die Parteikrise konnten erst seine Nachfolger, zu denen auch Mitterand zählte, beenden. Neben der Parteitätigkeit wurde Mollet mehrfach in offizielle Staatsämter berufen. Unter den Präsidenten Léon Blum sowie Charles de Gaulle fungierte er als Staatsminister (1946/47 und 1958/59), 1954 wurde er für zwei Jahre zum Präsidenten der beratenden Versammlung des Europarates gewählt. Dann übernahm er als Ministerpräsident für etwas mehr als ein Jahr die Leitung der Regierung. In dieser Zeit stellte er die Weichen für den Eintritt Frankreichs in die Europäische Gemeinschaft. Zusammen mit dem britischen Premierminister Eden verantwortete Mollet die Suez-Krise. 1958 war Mollet stellvertretender Ministerpräsident, 1959 verabschiedete er sich endgültig aus der Politik.

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