Gregor VII.

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    Papst; * um 1020 in Soano, Toskana, † 25. Mai 1085 in Salerno

    eigentlich: Hildebrand von Soano;

    Der junge Hildebrand erhielt seine Ausbildung im Marienkloster auf dem Aventin. Als Kaplan Gregors VI. ging er mit diesem 1046 in die Verbannung nach Köln. 1048 trat er ins Benediktinerkloster von Cluny ein, wo er auch den beiden Äbten Odilo und Hugo begegnete. Mit Bischof Bruno von Toul, der 1048 von Kaiser Heinrich III. zum Papst ernannt wurde (Leo IX.), ging er zurück nach Rom, wo ihn dieser zum Kardinaldiakon ernannte. Als solcher lenkte er 1049 bis 1073 die päpstliche Politik.

    1054 oder 1056 war Hildebrand Legat in Frankreich, 1058 verschaffte er Stephan IX. die Anerkennung des deutschen Hofes. 1059 stellte er sich im Schisma zwischen Benedikt IX. und Nikolaus II. auf die Seite des letzteren. Nach der Absetzung Benedikts war er Mitverfasser des neuen Gesetzes über die Papstwahl. Auch an der Wahl und Anerkennung Alexanders II. (gegen Honorius II.) hatte er maßgeblichen Anteil. Nach dem Tod Alexanders wurde Hildebrand 1073 zum Papst gewählt.

    Mit ihm erreichte die kirchliche Reformbewegung des 11. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Er erstrebte die "libertas ecclesiae", d.h. die Regierung aller Kirchen von Rom aus und die Unterwerfung aller weltlichen Mächte unter die Oberhoheit des Heiligen Stuhles. Die Grundsätze seiner Regierung legte er in den 27 Sätzen des "Dictatus Gregorii Papae" fest. Er führte den schon von seinen Vorgängern geführten Kampf gegen Simonie und Priesterehe fort und setzte sich für die strikte Einhaltung des Zölibats ein.

    Als er auf der Fastensynode von 1075 das Verbot der Laieninvestitur erließ, begann der Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV., in dessen Verlauf Gregor den Kaiser mit der Exkommunikation bedrohte, dieser wiederum den Papst als "falschen Mönch" absetzte. Da Heinrich für seine Maßnahmen jedoch keine Rückhalt bei den deutschen Fürsten hatte, musste er 1077 nachgeben und begab sich - angeblich frierend und barfuss - auf den Gang nach Canossa. Gregor löste den Bann, doch schon 1080 bannte der Papst Heinrich erneut, worauf dieser auf eine nach Brixen einberufenen Synode den Erzbischof von Ravenna zum Gegenpapst Klemens III. wählen ließ. 1081 marschierte Heinrich gegen Rom und belagerte es, bis er 1083 die Peterkirche und 1084 ganz Rom einnehmen konnte. Gregor wurde zwar von den Normannen unter Robert Guiscard befreit, starb aber im Exil in Salerno.

    Gregor war einer der bedeutendsten Päpste, sein Kampf um die Trennung von weltlicher und kirchlicher Macht wurde von seine Nachfolgern zumeist erfolgreich fortgesetzt, seine Ziele prägen bis heute das Antlitz der Kirche.

    1606 wurde Gregor VII. von Leo XI. heilig gesprochen.

    Fest: 25. Mai.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.