Graphologie

    Aus WISSEN-digital.de

    1. Wissenschaft von Verschriftung der Sprache und der Sprachsysteme.
    1. Lehre vom Ausdrucksgehalt der Handschrift; Handschriftendeutung (Schriftpsychologie). Die Handschrift soll Aufschluss über Charakter und Persönlichkeit des Schreibenden geben. Dazu werden Elemente wie Bewegung, Form und Raum untersucht, wozu Schreibtempo und -richtung, Weite, Wortabstand, Ober- und Unterlängen zählen. Dies zu messen ist Aufgabe der Grafometrie. Auch Charakteristika der Bewegung - wie locker und gespannt - werden wahrgenommen, sie lassen sich allerdings nicht messen, sondern nur durch Erfahrung einschätzen. All diese Merkmale erhalten ihre Bedeutung erst in der Kombination, wobei vor allem die dominanten Merkmale ein Charakterbild des Schreibenden ausmachen, so dass Dinge wie Leistung und Kontaktfähigkeit beurteilt werden können.

    Von der Kategorisierung her gehört die Grafologie in das Gebiet Charakterkunde, nämlich der Persönlichkeitsforschung und der Ausdruckspsychologie. Seit Beginn des 20. Jh.s wurde sie zur Bewertung bei Bewerbungsverfahren eingesetzt. Auch vor Gericht werden grafologische Sachverständige zur Einschätzung einer Persönlichkeit konsultiert. Als diagnostische wissenschaftliche Methode (Test) ist die Grafologie allerdings weiterhin umstritten, da ihre Objektivität, Zuverlässigkeit und Validität (Gültigkeit) sich nur sehr schwer überprüfen lassen.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.