Gradnetz

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    Als Gradnetz bezeichnet man ein auf dem Globus oder auf der Karte entworfenes Koordinatennetz der Längenkreise und Parallel- bzw. Breitenkreise.

    Nach allgemeiner Übereinkunft wird die Erde in 180 Längen- und 180 Breitenkreise unterteilt. Die Hälfte eines Längenkreises wird Meridian genannt. Während die Breitenkreise zumindest theoretisch immer den gleichen Abstand zueinander haben (ca. 111 km; auf Grund der Polabflachung variiert die Entfernung zwischen den Breitenkreisen um ca. 1 km) und sich nie überschneiden, variiert die Entfernung zwischen den Längengraden von 111 km am Äquator zu Null an den Polen, wo sich die Längenkreise überschneiden.

    Man hat sich darauf geeinigt, den so genannten Nullmeridian, also den Meridian, von dem aus die anderen gezählt werden, als den Längenhalbkreis zu bestimmen, der durch Greenwich (London) verläuft. Ab da läuft der Meridian jeweils ost- und westwärts bis zu 180°. Am Äquator zählt man senkrecht in nördliche und südliche Richtung bis jeweils 90° zu den Polen.

    Das Gradnetz der Erde dient zur exakten Ortsbestimmung. Die geografische Lage eines Ortes wird durch die Winkelgröße Grad angegeben. Die Entfernung zwischen zwei Meridianen (Längenhalbkreisen) beträgt genauso wie die Entfernung zwischen zwei Breitenkreisen ein Grad (abgekürzt 1°), das entspricht 60 Bogenminuten (abgekürzt 60') oder 3 600 Bogensekunden (abgekürzt 3 600,,). Die exakten Koordinaten eines Ortes werden dann mithilfe dieser geometrischen Größen in nördlicher oder südlicher Breite und westlicher oder östlicher Länge angegeben.

    Anhand der Längenkreise werden auch die 24 Zeitzonen der Erde festgelegt. Alle fünfzehn Grad ändert sich die Zeitzone um 1 Stunde. Die Datumsgrenze folgt weitgehend dem 180. Meridian. Sie liegt damit im Pazifischen Ozean in einem Gebiet mit relativ wenig Land und Bevölkerung.

    Bereits im alten Griechenland ist die Erde von Eratosthenes und Ptolemäus mit einem Gradnetz geografisch eingeteilt worden.

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