Giorgio de Chirico

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    italienischer Maler; * 10. Juli 1888 in Wolos (Griechenland), † 20. November 1978 in Rom

    Hauptvertreter der modernen italienischen Malerei, studierte in Athen und München, 1911 in Paris, wo er mit den Kubisten in Berührung kam und seine ersten, die Wirklichkeit in aller Schärfe darstellenden und sie doch in eine Traumwelt verwandelnden Bilder malte: 1917 begründete er zusammen mit Carrà in Ferrara die Pittura metafisica.

    Er malte traumartige Visionen von entvölkerten Plätzen und Straßen, Marmorpuppen, Büsten, unbelebten Arkaden, schweigenden Welten, die er mit seltsamen Namen bezeichnete: "Die beunruhigenden Musen", "Das Rätsel eines Tages", "Großes metaphysisches Interieur". Um 1918 ging de Chirico noch weiter: Durch ungewöhnliche Gegenüberstellung von Gegenständen und widersprüchliche Perspektiven verfremdete er die dargestellte gegenständliche Welt, enthüllte ihren magischen Charakter und bot so seine metaphysische Philosophie dar. 1918 war er einer der Führer der Gruppe "Valori plastici"; 1924 hielt er sich wieder in Paris auf, doch wandte er sich vom Surrealismus ab. Seine Alterswerke neigen zu Akademismus, gelegentlich zum Pathos.

    De Chirico schrieb zusammen mit J. Far "Commedia dell'arte moderna" (1945). Ferner: "Wir Metaphysiker" (deutsch, 1973).