Georg Rollenhagen

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    deutscher Dramatiker; * 22. April 1542 in Bernau, † 20. Mai 1609 in Magdeburg

    Rollenhagen, Sohn eines Tuchmachers, wuchs nach dem frühen Tode des Vaters und der Wiederverheiratung der Mutter bei seinem Großvater mütterlicherseits auf und besuchte die Schulen in Prenzlau und Magdeburg. Er war Hauslehrer in Mansfeld und Magdeburg, studierte in Wittenberg Theologie, wurde 1563 Rektor der St. Johannisschule in Halberstadt, später Lehrer am Gymnasium und Prediger in Magdeburg. Er stand im Verkehr und Gedankenaustausch mit bedeutenden Männern seiner Zeit, unter anderen mit Tycho Brahe.

    Die literarischen Arbeiten Rollenhagens haben ihren Ursprung in der Tätigkeit des Schulmannes. Er pflegt das biblische Drama für Schulzwecke zur Belehrung und Erbauung und behandelt die beliebten Themen der Zeit: einen Abraham, einen Tobias, einen Lazarus. Die satirische Ader Rollenhagens kennzeichnet die Leichpredigt, die sich an das Stück "Vom reichen Manne und armen Lazaro" anschließt. Bekannt machte ihn sein Tierepos "Der Froschmeuseler" (1595), das an die pseudohomerische "Batrachomyomachia" anknüpft, vor allem aber durch Johann Fischart beeinflusst ist. Es ist ein "politisches Buch" im Sinne des kämpferischen Reformationsjahrhunderts; die Tiermasken sind leicht zu durchschauen: Der Frosch Elbmarx (Luther) hat sich gegen den Erzpriester Beißkopf (Papst) und die geistliche Rangordnung der Kröten erhoben, es kommt zum Krieg zwischen den Fröschen und Mäusen, wobei im Verlauf der kämpferischen Auseinandersetzungen oft die Masken fallen und die menschlichen - allzu menschlichen - Charaktere in Erscheinung treten.

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