Georg Kolbe

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    deutscher Bildhauer; * 15. April 1877 in Waldheim, Sachsen, † 20. November 1947 in Berlin

    Kolbe gehört zu den repräsentativen Bildhauern der ersten Hälfte des 20. Jh.; er begann als Maler und Lithograf und ging 1898 in Rom unter dem Einfluss von Tuaillon zur Bildhauerei über. Seit 1903 war er in Berlin tätig. In Auseinandersetzung mit A. Rodin schuf er v.a. Bronzeplastiken, daneben Bildnisse männlicher und weiblicher Aktfiguren. In seinem Stil suchte er die klassische, von Hildebrand herkommende Linie fortzusetzen. Zeitweise stand er auch den expressionistischen Strömungen offen gegenüber. Seinen Ruhm begründeten die tänzerisch bewegten, jugendlichen Figuren (z.B. "Tänzerin" 1912, Berlin, Staatliche Museen).

    Charakteristische Themen späterer Figuren: "Niedersinkende" (1927), "Klagende" (1926). Hauptthema seiner Kunst war der nackte Körper; er schuf auch Porträtplastiken, Denkmäler und Brunnen.

    In den Jahren nach 1933 produzierte er vor allem kämpferische Athletengestalten und amazonenhafte Frauen, was ihm nach dem Krieg den Vorwurf des Mitläufertums einbrachte.