Generalbass

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    (italienisch: basso continuo, basso seguente, basso generale)

    seit Ende des 16. Jh.s Bezeichnung für eine instrumentale Bass-Stimme in der mehrstimmigen Musik. Dabei wird die einstimmig notierte Bass-Stimme von einem Melodieinstrument in der Basslage (Violoncello, Kontrabass, Fagott u.a.) gespielt und parallel dazu auf Tasten- und Lauteninstrumenten (seltener Harfe oder Violoncello) aus dem Stegreif akkordisch ausharmonisiert (und verziert).

    Zunächst geschah die Ausharmonisierung nach einem einfachen Schema, das von den Theoretikern um 1600 in der "regola dell'ottava" beschrieben wurde. Danach treffen auf die Stufen einer Tonleiter folgende Dreiklänge, bestehend aus leitereigenen Tönen, d.h. Tönen ohne Vorzeichen (Beispiel in C-Dur):

    • Stufe I: Dur-Akkord (c-e-g)*Stufe II: Moll-Akkord (d-f-a)*Stufe III:Sextakkord (e-g-c)*Stufe IV:Dur-Akkord (f-a-c)*Stufe V:Dur-Akkord (g-h-d)*Stufe VI: Moll-Akkord (a-c-e)*Stufe VII:Sextakkord (h-d-g)Mit den zunehmend komplizierteren harmonischen Klangverbindungen setzte sich im Verlauf des 17. Jh.s die Bezifferung der Generalbass-Stimme durch, um auch andere als die genannten Klänge mit Hilfe einer musikalischen Kurzschrift darstellen zu können. Verwendet wurden Ziffern, Akzidentien sowie Kombinationen aus beiden.

    Zu den Werken mit den ersten ausdrücklich benannten Generalbass-Stimme gehören die "Cento concerti ecclesiastici a 1, a 2, a 3 e a 4 voci con il basso continuo per sonar nell'organo" (1602) von L. Viadana. Der Generalbass bildete während der Epoche des musikalischen Barock den zentralen Ausgangspunkt zur Gestaltung des musikalischen Satzes. Daher hat sich auch der Begriff Generalbasszeitalter eingebürgert. In der Vokal- und Kirchenmusik war die Praxis der bezifferten Bass-Stimmen bis ans Ende des 19. Jh.s gebräuchlich (Cäcilianismus), beispielsweise in sakralen Werken A. Bruckners.

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