Günther Beckstein

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    deutscher Politiker; * 23. November 1943 Hersbruck

    Nach seinem Abitur 1962 in Nürnberg studierte Günther Beckstein Jura in Erlangen und München. 1975 promovierte er in Erlangen zum Thema "Der Gewissenstäter im Strafrecht und Strafprozessrecht" und war von 1971 bis 1988 Inhaber einer Rechtsanwaltskanzlei.

    Seit 1974 gehört Beckstein dem Bayerischen Landtag an, 1988 wurde er stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion. Unter Edmund Stoiber wurde er 1993 Innenminister, 2001 Stellvertretender Ministerpräsident. Von Oktober 2007 bis Oktober 2008 war er als Nachfolger von Edmund Stoiber bayerischer Ministerpräsident; er erklärte nach dem Stimmeneinbruch bei den Landtagswahlen 2008 seinen Rücktritt.

    Der CSU-Politiker war früh durch seine harte Linie im Umgang mit der Opposition bekannt geworden, er setzte mit seinen Forderungen Schwerpunkte im Bereich innere Sicherheit. So sprach er sich im Rahmen einer besseren Abwehr gegen Terrorismus für eine verschärfte Zuwanderungspolitik aus, ebenso befürwortete er den verstärkten Einsatz von Überwachungsmaßnahmen und die Erhöhung von Strafen auch bei kleineren Delikten. Durch seine Vorschläge für eine restriktivere Abschiebepraxis hat er sich vor allem in der FDP politische Gegner geschaffen, nicht selten wurde ihm sogar Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen. Seine Befürworter loben die positiven Auswirkungen seiner Maßnahmen als bayerischer Innenminister auf die Kriminalstatistik.

    Die Unentschlossenheit bei öffentlichkeitswirksamen Themen wie dem Transrapid oder dem Rauchverbot kosteten jedoch nicht nur Beckstein, sondern auch die CSU wichtige Sympathiepunkte bei den Wählern.

    Günther Beckstein ist verheiratet und hat drei Kinder. Neben seiner Parteiarbeit engagiert er sich in der evangelischen Kirche. Seit 1996 ist er Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern. Für seine Verdienste um das Bundesland Bayern wurde er 1985 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.