Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling

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    deutscher Philosoph; * 27. Januar 1775 in Leonberg, Württemberg, † 20. August 1854 in Ragaz (Schweiz)

    Hauptvertreter des deutschen Idealismus.

    Im Tübinger Stift Freundschaft mit Hegel und Hölderlin; Professur in Jena (Anschluss an den romantischen Freundeskreis um die damalige Karoline Schlegel, die er 1803 heiratete); enge Beziehungen zum Kreis um F. von Baader.

    Schelling schuf eine Naturphilosophie, die von der Romantik beeinflusst war und wieder stark auf sie einwirkte. Der Kontakt mit den Romantikern führte ihn zu einem tiefen Naturerlebnis, das er durch die Naturentwertung Fichtes überwand.

    Beim reifen Schelling ist die Natur nicht mehr ein Produkt des Geistes, sondern sie erhält ihre Eigenständigkeit und Schöpferkraft zurück. Sie steht am Anfang aller Entwicklung, ist der schöpferische Urgrund des Seins (natura naturans). Die stufenweise Entwicklung der Natur führt über die Zwischenstationen der toten Dinge, Pflanzen und Tiere zum Menschen (Geistwerdung). Das Ziel der gesamten Natur ist also zunächst die Entwicklung des Geistigen; alles in der Natur strebt darauf zu. Im Menschen tritt zum ersten Mal der Geist zutage, der sich jetzt im Erkennen, Wollen und Fühlen entfaltet. Das Erkennen führt zu den einzelnen Wissenschaften, das Wollen zur Politik und Staatenbildung, zur Geschichte der Menschheit, das Fühlen zur Kunst (Geistentfaltung). Die Polarität von Natur und Geist wird im Absoluten wieder aufgehoben; Natur und Geist bilden eine Einheit.

    Hauptwerke: "Ideen zu einer Philosophie der Natur" (1797), "System des transzendentalen Idealismus" (1800), "Philosophische Untersuchungen über die menschliche Freiheit" (1809), "Philosophie der Offenbarung" (1854).

    Kalenderblatt - 18. April

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