Friedrich Wilhelm II. (Preußen)

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    preußischer König; * 25. September 1744 in Berlin, † 16. November 1797 in Potsdam


    Der Sohn des Prinzen August Wilhelm, wurde nach dem Tod seines Vaters der Nachfolger seines Onkels Friedrich II.; er regierte von 1786 bis 1797.

    Friedrich Wilhelm II. versuchte unter dem Einfluss Hertzbergs zunächst die antiösterreichische Politik seines Vorgängers fortzusetzen, indem er die Verfassungspläne des Deutschen Fürstenbundes sowie den Aufstand in den österreichischen Niederlanden unterstützte. Unter dem Eindruck der Ereignisse in Frankreich verbündete sich Friedrich Wilhelm II. 1791 mit Österreich (Wiener Vertrag) und nahm persönlich am ersten Koalitionskrieg teil. Der gescheiterte Feldzug und russischer Druck veranlassten Friedrich Wilhelm, sich vom Westen abzuwenden und zur Verteidigung der preußischen Gebietserwerbungen aus der 2. und 3. Polnischen Teilung mit Frankreich 1795 den Sonderfrieden von Basel zu schließen, der Norddeutschland sowie den 1791 erworbenen fränkischen Markgraftümern Ansbach und Bayreuth ein Jahrzehnt Ruhe brachte. Neben der Vollendung des Allgemeinen Landrechts 1794 wurden unter dem Einfluss der Rosenkreuzer, denen der König angehörte, Tendenzen zu bigotter Bekämpfung der friderizianischen Toleranz sichtbar. Presse und Schulwesen unterstellte der König einer strengen Kontrolle. Durch seine Günstlings- und Mätressenwirtschaft verschleuderte Friedrich Wilhelm II. nicht nur den von seinem Vorgänger angesammelten Staatsschatz, sondern hinterließ auch ein hoch verschuldetes Land.