Franz Josef Strauß

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Politiker; * 6. September 1915 in München, † 3. Oktober 1988 in Regensburg

    Der Sohn eines Metzgermeisters wurde 1934 süddeutscher Straßenmeister im Radfahren. 1935 machte Strauß das Abitur, es folgten Reichsarbeitsdienst, Studium (Geschichte, Germanistik, Latein, Griechisch, Archäologie und Volkswirtschaft) und gleich nach Kriegsbeginn 1939 die Einberufung zur Wehrmacht. Nachdem Strauß sich als Artillerist im Winter 1943 an der Ostfront schwere Erfrierungen zugezogen hatte, diente er bis Kriegsende als Lehroffizier im Rang eines Oberleutnants als Flakausbilder.

    1945 gehörte er zu den Gründern der Christlich-Sozialen Union (CSU), für die er 1949 in den Bundestag einzog. Er wirkte als Bundesminister für besondere Aufgaben (1953-55) und Atomminister (1955/56) sowie als enger Berater Adenauers. 1956 wurde er von Adenauer zum Nachfolger des Verteidigungsministers Theodor Blank berufen.

    Wegen seines massiven Eintretens für eine Politik der Stärke und wegen undurchsichtiger Affären ("Onkel Aloys", "Panzerketten-Affäre", "Fibag-Affäre") zog er sich die Kritik der liberalen Presse zu und musste schließlich nach der "Spiegel-Affäre" 1962 zurücktreten.

    Seit 1961 Vorsitzender der CSU, konnte Strauß sein Comeback schon in der Großen Koalition (1966-69) erreichen, der er als Finanzminister diente und in der er mit dem SPD-Kollegen Schiller ein populäres Gespann bildete. In der Zeit der sozialliberalen Koalition (1969-82) war Strauß der schärfste Kritiker der Reform- und der Ostpolitik. 1978 zum bayerischen Ministerpräsidenten aufgestiegen, setzte er sich 1980 als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen Kohl durch, unterlag aber bei den Bundestagswahlen am 5. Oktober deutlich gegen SPD Bundeskanzler Schmidt.

    In die Regierung Kohl trat Strauß 1982 nicht ein. Er zog es vor, in München zu bleiben und von hier aus als Bayerischer Ministerpräsident seinen politischen Einfluss auch in Bonn zur Geltung zu bringen.

    1988 erlag er während einem Jagdausflug bei Regensburg einem Herzinfarkt.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.