Francesco de Guardi

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    italienischer Maler; * 5. Oktober 1712 in Venedig, † 1. Januar 1793 in Venedig

    Hauptvertreter der venezianischen Malerei des Rokoko. Francesco wurde zuerst durch seinen älteren Bruder in die Malerei eingeführt. In der Malart folgte er Piazetta und Ricci. 1761 wurde er Mitglied der Fraglia dei Pittori und 1784 der Akademie. Der Schwager Tiepolos und Schüler von Canaletto entwickelte eine ganz von der Farbe her bestimmte Malerei.

    Schon früh malte Guardi Altarbilder mit Madonnen und Heiligen für Venedig und das Trentino, unter anderem eine Tobiaslegende für die Orgelbrüstung in S. Angelo Raffaello und Deckenbilder mit Amoretten und mit der Josephslegende im Palazzo Stucky. Guardi malte Genreszenen und Ansichten von Venedig, doch nicht wie Canaletto als getreue Prospektmalerei. Er sucht vielmehr die Atmosphäre einzufangen, weder die Zeichnung noch die plastische Form sind ihm wichtig, sondern allein die farbigen Klänge. Durch diese höchste Auflockerung wirkt seine Malerei durchaus impressionistisch. Sie bedeutete Höhepunkt und Ende einer Entwicklung, die mit den Landschaftshintergründen Giorgiones begann und Stimmungen mit äußerster farblicher Sensibilität einzufangen suchte; zugleich ist seine Kunst Ausgangspunkt der Landschaftsmalerei des 19. Jh.s.

    Hauptwerke: "Maskerade im Ridotto" (Venedig, Cá Rezzonico); "Sprechzimmer der Nonnen" (ebd.); Folge der "Feste Veneziane" (Paris, Louvre; Nantes, Musée; Museen von Toulouse und Brüssel); "Markusplatz" (London, National Gallery).