Fra Filippo Lippi

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    italienischer Maler; * um 1406 in Florenz, † 8. Oktober 1469 in Spoleto

    Hauptmeister der florentinischen Frührenaissance, Vater von Filippino Lippi. Lippi war seit 1421 Karmelitermönch in S. Maria del Carmine in Florenz. 1434 ist er in Padua bezeugt, 1437 war er wieder in Florenz, wo er von den Medici zahlreiche Aufträge erhielt.

    Seit 1456 war er Kaplan von Santa Margherita in Prato. Dort führte Filippo Lippi die Chorfresken im Dom aus. Seit 1467 war er mit Freskomalereien im Dom von Spoleto beschäftigt, die nach seinem Tod von Schülern vollendet wurden.

    Lippi schuf hauptsächlich kirchliche Fresken und Tafelbilder, die er perspektivisch genau konstruierte und mit einer Fülle von Einzelheiten ausstattete. Insbesondere seine halbfigurigen Madonnenbilder sind gekennzeichnet von liebenswürdiger Innigkeit zwischen Mutter und Kind.

    In seinem Stil ist Lippi von Masaccio, dessen Fresken in S. Maria del Carmine ihn nachweislich beeindruckten, und Fra Angelico beeinflusst. Doch auch der Einfluss des Bildhauers Donatello ist spürbar.

    Aus dieser Synthese von Realismus und Ausdruckskraft ging sein eigener, linearer, ausdrucksbetonter Stil hervor, der sich besonders bei kleineren Andachtsbildern bewährte und die Entwicklung der florentinischen Malerei entscheidend bestimmte.

    Sein wichtigster Schüler war Botticelli.

    Hauptwerke: Fresken im Chor des Domes zu Prato (um 1452-65) und im Dom von Spoleto (1467-69), "Anbetung des Kindes" (zwei Versionen in Florenz, Uffizien und Berlin, Staatliche Museen), "Madonna mit Engeln und Heiligen" (1437-41; Paris, Louvre), "Krönung Mariä" (1441-47; Florenz, Uffizien), "Verkündigung" (um 1450; München, Alte Pinakothek).