Fleischfresser

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch: carnivora von carnis, "Fleisch" und vorare, "schlingen")

    auch: Carnivoren, Karnivoren;

    a) Fleisch fressende Säugetiere

    Ordnung der Säugetiere, auch Raubtiere (Carnivora) genannt, deren Hauptmerkmal es ist, sich vorwiegend von Fleisch zu ernähren. Sie stehen in der Mitte oder am Ende (Gipfelräuber) der Nahrungskette und ernähren sich deshalb entweder von Pflanzenfressern (Primärkonsumenten) oder von anderen Fleischfressern.

    b) Insekten fressende Pflanzen

    Sie werden auch als Tier fangende oder Fleisch fressende Pflanzen bezeichnet. Die weltweit etwa 450 carnivoren Pflanzenarten, die in unterschiedlichsten Lebensräumen wachsen (Hochmoor, Savanne, Regenwald, Binnengewässer), fangen mit speziellen Einrichtungen kleine Tiere und besonders Insekten, verdauen diese mit speziellen Sekreten (Enzymen) und nehmen die Abbauprodukte auf.

    Bei diesem Vorgang kann der Chitinpanzer der Insekten nicht abgebaut werden. Die Fangmethoden sind außerordentlich zahlreich und reichen von Schlag- oder Klappfallen über Tentakel und wassergefüllte Blasen, klebrigen Schleim bis zu chemotaktischen "Waffen", die die Insekten anlocken oder fluchtunfähig machen. Es gibt auch Pflanzen, die unterirdische Fangsysteme haben, wie die wurzellosen Genlisea-Arten (Wasserschlauchgewächse), die damit Protozoen fangen. Einige der bekanntesten Vertreter Fleisch fressender Pflanzen, die auch in Gartengeschäften angeboten werden und in zahlreichen botanischen Gärten wachsen, sind die Venusfliegenfalle (Klappfalle), die Kannenpflanze (Fallgrube) und der Sonnentau (Tentakel).

    c) Fleisch fressende Pilze:

    "Räuberische" Bodenpilze versuchen mit von klebrigen Sekreten überzogenen Hyphennetzen (verzweigte Fäden) oder anderen klebrigen Auswüchsen kleine und kleinste Organismen wie Amöben, Nematoden und Bakterien zu fangen. Auch das Ausscheiden giftiger Substanzen wird zum Fang von Organismen genutzt.

    In die toten oder bewegungsunfähigen Kleinstlebewesen wachsen dann Hyphen, um mit zersetzenden Enzymen (wie bei den Fleisch fressenden Pflanzen) das Innere umzuarbeiten und das Protoplasma mit den Inhaltsstoffen aufzunehmen. Auch eine Art von Zuschnüren oder das Zuschwellen von Hohlräumen wird bei Pilzen praktiziert, um den Organismus an der Flucht zu hindern.