Fidschi

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    Geografie

    Die Republik Fidschi-Inseln liegt im südlichen Pazifik zwischen Vanuatu im Westen, Samoa im Nordosten und Tonga im Südosten und ist mit einer Landfläche von 18 374 km² (inklusive Meeresfläche 104 000 km²) etwa halb so groß wie die Schweiz. Zum Staatsgebiet gehören rund 320 Inseln, von denen etwa 100 bewohnt sind. Bis auf die isoliert im Norden liegende Insel Rotuma gruppieren sich die Inseln in Form eines Hufeisens um die Korosee.

    Die Hauptinseln Viti Levu (10 429 km²) und Vanua Levu (5 556 km²) umfassen etwa 85 % der Landesfläche. Sie liegen im Westen bzw. Norden des Inselstaates (Mamanutha- und Yasawa-Gruppe) und sind wie die meisten der größeren Fidschi-Inseln (auch Taveuni, Kandavu, Gau) vulkanischen Ursprungs. Charakteristisch sind eine stark zerklüftete Gebirgslandschaft und ein meist schmaler Küstenstreifen. Die höchste Erhebung Fidschis liegt auf Viti Levu (Mount Tomanivi 1 323 m), hier gibt es knapp 30 vulkanische Berge, die sich über 900 m erheben. Auf Vanua Levu liegt im Nordwesten ein etwas breiterer Tieflandgürtel, der landwirtschaftlich intensiv genutzt wird.


    Die meisten der kleineren Inseln sind flache Koralleninseln. Im Osten des Inselstaates liegt die Lau-Gruppe mit zahlreichen Klein- und Kleinstinseln. Der längste Fluss (Rewa) befindet sich auf der Hauptinsel Viti Levu und mündet in der Nähe der Hauptstadt Suva im Südosten der Insel ins Meer.

    Klima

    Auf den Fidschi-Inseln herrscht tropisch-ozeanisches Klima mit ganzjährig hohen Temperaturen. Die maximalen Werte liegen um die 30 °C, die unteren Werte um die 22 °C. In den Monaten Dezember bis April fällt ein Großteil der Jahresniederschläge: An den windzugewandten Seiten der Inseln (Luv) werden bis zu 5 000 mm jährlich gemessen, an den windabgewandten (Lee) zwischen 1 500 und 2 000 mm. In dieser Zeit können auch tropische Wirbelstürme auftreten.

    Flora und Fauna


    Die Pflanzenwelt auf den Fidschi-Inseln ist sehr artenreich. Rund 50 % der Fläche der größeren Inseln sind mit tropischem Regenwald bedeckt, der sich überwiegend auf den regenreicheren Seiten der Inseln befindet. In den trockeneren Gebieten finden sich Savannen, an den Küsten Mangroven.

    In der Tierwelt der Fidschi-Inseln ist die Vogelwelt mit über 60 gezählten Arten am vielfältigsten, gefolgt von Reptilien. Da die Inseln niemals direkten Kontakt mit einer kontinentalen Landmasse hatten, gelangten nur wenige Säugetiere vor der menschlichen Besiedelung auf die Inseln. Zu den einheimischen Säugetieren gehört der Fidschi-Affengesicht-Flughund, dessen Bestand als gefährdet gilt. Heute kommt als vom Menschen eingeführtes Säugetier der Indische Mungo häufig vor, der zur Bekämpfung der Ratten und Schlangen eingesetzt wurde und heute wild lebt. Auf der Insel Taveuni liegt das Ravilevu-Naturreservat.

    Bevölkerung

    Etwa 881 000 Menschen leben auf den Fidschi-Inseln. 57 % der Bevölkerung sind Melanesier, die überwiegend in kleineren Ortschaften leben. 38 % sind Nachkommen der indischen Vertragsarbeiter, die Ende des 19. Jh.s für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen ins Land kamen und heute den Großteil der städtischen Bevölkerung bilden. Europäer, Chinesen, Rotumas u.a. stellen Minderheiten. Ethnische Konflikte zwischen Melanesiern und Indern führten wiederholt zu Unruhen.


    Die durchschnittliche Besiedlungsdichte auf den Fidschi-Inseln liegt bei 48 Einwohnern pro Quadratkilometer. In der Hauptstadt Suva auf der Insel Viti Levu leben rund 78 000 Einwohner, weitere Städte sind z.B. Lautoka mit rund 43 500 (Agglomeration) und Nadi mit etwa 31 000 (Agglomeration) Einwohnern. Dorfgemeinschaften mit bis zu 400 Einwohnern stellen die dominante Siedlungsform dar.

    Die Amtssprachen im Inselstaat sind Englisch und Fidschianisch, die Inder sprechen Hindi. Knapp über die Hälfte der Bevölkerung sind Christen, meist Methodisten, etwa 38 % der Bevölkerung sind Hindus. Moslems haben einen Anteil von etwa 8 %.

    Das Gesundheitswesen auf den Fidschi-Inseln ist gut entwickelt. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 69,5 Jahren. Das Bevölkerungswachstum wird mit 0,6 % angegeben. Der Unterricht an den Grundschulen ist kostenlos, so dass die Alphabetisierungsrate bei knapp 94 % liegt.

    Politisches System

    Die Republik der Fidschi-Inseln basiert auf der Verfassung von 1997. Staatsoberhaupt ist der Präsident (seit Juli 2000 Ratu Josefa Illoilovatu), der vom Großen Rat der Häuptlinge (80 Mitglieder) für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wird. Chef der Regierung ist der Premierminister (seit Januar 2007 Militärchef Josaia Voreqe Frank Bainimarama als Interims-Regierungschef).

    Die Legislative liegt beim Parlament, das aus zwei Kammern besteht: Im Repräsentantenhaus werden von den insgesamt 71 Mitgliedern 25 gewählt, die restlichen Sitze sind reserviert für die Angehörigen der einzelnen Ethnien (23 für Fidschianer, 19 für Inder, drei für andere ethnische Gruppen und einer für einen Vertreter der Insel Rotuma). Von den 32 Mitgliedern des Senats werden 14 vom Großen Rat der Häuptlinge, neun vom Präsidenten, acht von der Opposition und eines vom Rotuma-Inselrat ernannt.

    Der Inselstaat ist in vier Bezirke mit 14 Provinzen gegliedert.

    Wirtschaft

    Die marktwirtschaftlich orientierte Republik Fidschi-Inseln gehört zu den wohlhabendsten ozeanischen Inselstaaten. Der Putsch vom Dezember 2006 hat sich allerdings sehr nachteilig auf die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem auf den wichtigsten Wirtschaftszweig, die Tourismusbranche, ausgewirkt. Das Wirtschaftswachstum betrug 2007 nur 1,8 %.

    Die Industrie, die ein Viertel zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt, konzentriert sich auf die Verarbeitung von Zuckerrohr und Nahrungsmittel sowie die Herstellung von Textilien (auf Grund der niedrigen Arbeitslöhne lassen hier viele ausländische Firmen produzieren). An Rohstoffen verfügt der Inselstaat über Vorkommen an Gold, Silber und verschiedenen Erzen.

    Auch die Landwirtschaft, vor allem der Export von Zucker, sind wichtig. Agrarsektor und Fischerei tragen 15 % zum BIP bei, knapp 40 % der Erwerbstätigen sind hier beschäftigt. Für die Selbstversorgung werden vor allem Kokospalmen und tropisches Gemüse angebaut. Die Forstwirtschaft hat steigende Bedeutung, Edelhölzer werden exportiert.

    Wichtigster Handelspartner beim Export (Zucker, Gold, Fischkonserven, Edelholz, Kokosöl) sind Singapur und Australien, gefolgt von USA und Großbritannien. Importiert werden vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Mineralöle, Nahrungsmittel, chemische Produkte und Fertigwaren. Bedeutendste Handelspartner sind hier Australien, Singapur, Neuseeland und Japan.

    Das Straßennetz ist auf den beiden Hauptinseln nur mäßig ausgebaut. Flugzeuge und Schiffe verkehren zwischen den Inseln. Auf der Hauptinsel Viti Levu gibt es einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der Fidschi-Dollar.

    Republik Fidschi-Inseln

    Fl fidschi.jpg Wappen fidschi.svg
    Republic of Fiji Islands
    Amtssprache Fidschi, Englisch, Hindustani
    Hauptstadt Suva
    Staatsform Republik
    Fläche 18.374 km²
    Einwohner 881.000
    Währung Fidschi-Dollar
    Zeitzone UTC+12
    KFZ-Kennzeichen FJI
    Internet-TLD .fj
    Telefonvorwahl 00679

    Kalenderblatt - 29. März

    1894 34 Frauenorganisationen schließen sich zum Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammen.
    1958 Uraufführung von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" in Zürich.
    1971 Der jugoslawische Präsident Tito wird als erstes Oberhaupt eines sozialistischen Landes von Papst Paul VI. empfangen.