Ferenc Puskás

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    ungarischer Fußballspieler; * 2. April 1927 in Budapest, † 17. November 2006 in Budapest

    Der ungarische Fußballspieler spielte schon als 17-Jähriger in der Nationalmannschaft, für die er insgesamt 82 Länderspiele bestritt. Die große Zeit des ungarischen "Wunderteams", das zwischen 1951 und 1955 von 47 Länderspielen 40 gewann und nur eines verlor, ist untrennbar mit dem Namen Ferenc Puskás verbunden.

    Zusammen mit Nandor Hidegkuti war er der Superstar in einer Starmannschaft, die 1953 sogar England in Wembley 6:3 schlug und damit den Briten die erste Niederlage auf ihrer Insel beibrachte. Allerdings verlor das ungarische Team das Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern; Deutschland siegte damals 3:2. Nach Puskás' Äußerung, die deutschen Spieler seien im WM-Endspiel gedopt gewesen, sperrte der Deutsche Fußballbund Puskás zwei Jahre lang für alle deutschen Fußballplätze. Erst 1964 gab es eine offizielle Versöhnung: Bundestrainer Sepp Herberger und Puskás umarmten sich auf dem Frankfurter Flughafen vor laufenden Kameras.

    Ferenc Puskás hatte seine Karriere 1949 beim Militärklub Honvéd Budapest begonnen. Am 29. Oktober 1956, als es so schien, als habe der Aufstand des ungarischen Volks gegen die kommunistischen Machthaber Erfolg, fuhr Honvéd Budapest zum Europapokalspiel nach Bilbao in Spanien. Dort erreichte den Klub die Nachricht, dass der Aufstand niedergeschlagen worden war und die Mannschaft zurückkehren sollte. Ferenc Puskás gehörte zu jener Gruppe von Spielern, die das ablehnten, zumal er knapp vier Wochen später erfuhr, dass seine Frau und seine Tochter nach Wien geflohen waren.

    1958 bot ihm Real Madrid die Chance für eine zweite Karriere. Mit Alfredo di Stefano bildete Puskás bei Real ein Gespann, wie es kein zweites auf der Welt gab. Viermal (1960, 1961, 1963 und 1964) wurde Ferenc Puskás spanischer Torschützenkönig. 1959, als Real Madrid in Stuttgart zum vierten Mal den Europapokal der Landesmeister gewann, saß Puskás verletzt auf der Tribüne. Aber ein Jahr später, beim fünften Triumph der Spanier hintereinander, war er in Glasgow dabei.

    Real Madrid schlug Eintracht Frankfurt 7:3, und die Tore schossen nur Puskás und di Stefano. Der Ungar setzte den Deutschen allein viermal den Ball ins Netz. Weitere Europapokal-Erfolge blieben "Pancho" Puskás, wie ihn die Spanier nannten, dann allerdings versagt. Noch zweimal (1962 und 1964) erreichte er mit Real das Endspiel, allerdings gewann 1962 Benfica Lissabon 5:3 und 1964 Inter Mailand 3:1.

    1965 beendete Puskás seine glanzvolle Fußballkarriere, die 20 Jahre gedauert hatte. Danach arbeitete er als Trainer, unter anderem für den griechischen Club Panathineikos Athen. Nachdem er nach Ungarn zurück gekehrt war, betreute er 1993 kurzzeitig die ungarische Nationalmannschaft. Puskás war Träger des IOC-Ordens.