Evo Morales

    Aus WISSEN-digital.de

    bolivianischer Politiker; * 26. Oktober 1959 in Oruro (Bolivien)

    eigentlich: 'Juan Evo Morales Ayma;

    der sozialistische Bauernführer wurde im Januar 2006 in das Amt des bolivianischen Präsidenten eingeführt. Er ist der erste Indio an der Spitze eines südamerikanischen Landes.

    Der Aymara-Indio Morales verbrachte eine Kindheit und Jugend in bitterer Armut. Sein politischer Werdegang führte den Koka-Bauern von der Mitarbeit auf lokaler und kommunaler Ebene schließlich in den Kongress. Im Januar 2002 wurde er aufgrund seines Einsatzes für die Koka-Bauern seines Amtes enthoben; formaler Anlass waren Unruhen mit tödlichem Ausgang anlässlich der Vernichtung von Koka-Vorräten. Er wurde im selben Jahr erneut in den Kongress gewählt, seine Partei Movimiento al Socialismo (MAS) erreichte jedoch keine Regierungbeteiligung. Erst bei den Wahlen im Dezember 2005 konnte sich Morales mit überwältigendem Erfolg durchsetzen.

    Zentrales Anliegen des neuen Präsidenten ist die Sicherstellung der Teilhabe der indigenen Bevölkerungsmehrheit am politischen Leben. Zu seinen Plänen im Wahlkampf gehörten außerdem die Legalisierung des Kokaanbaus - für den traditionellen Konsum, nicht für die Kokainproduktion - sowie ein größerer Einfluss des Staates auf die Wirtschaft.

    Anfang Mai 2006 begann Morales mit der Verstaatlichung des Erdöl- und Erdgassektors in Bolivien. Per Dekret wurden die ausländischen Gesellschaften verpflichtet, ihre gesamte Produktionskette der staatlichen Ölgesellschaft zu unterstellen. Weitere Verstaatlichungen wurden angekündigt.

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