Ernst Mayr

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    US-amerikanischer Evolutionsbiologe deutscher Abstammung; * 5. Juli 1904 in Kempten, † 3. Februar 2005 in Bedford, Massachusetts

    Ernst Mayr gilt als der bedeutendste Evolutionsbiologe des 20. Jahrhunderts.

    Ernst Mayr wuchs in Sachsen auf. Er studierte in Greifswald Medizin und in Berlin Zoologie, wo er bereits mit 21 Jahren mit einer Arbeit über Vogelkunde promovierte. Auf Betreiben des Ornithologen Erwin Stresemann beteiligte er sich ab 1928 an Expeditionen nach Neuguinea und auf die Salomonen, um im Auftrag von Lord Walter Rothschild systematische Untersuchungen über Vögel anzustellen. Er betätigte sich weiterhin auf diesem Gebiet, als er 1931 nach New York zog, wo er im "American Museum of Natural History" für die Vogelsammlung zuständig war. Zwischen 1953 und 1975 hielt er eine Professur an der Harvard-Universität,wo er am "Museum of Comparative Zoology" arbeitete.

    Mayr gilt als einer der Begründer der modernen Evolutionstheorie. Sein großer Verdienst ist in der Verbindung von Darwins Theorie der "natürlichen Auslese" mit den Erkenntnissen der Genetik zu sehen. Darüber hinaus prägte er ein neues Verständnis des Begriffs "Art": Arten grenzen sich nicht nur durch ihre morphologischen Merkmale voneinander ab, sondern auch dadurch, ob sie sich miteinander fortpflanzen können oder nicht - so der Biologe in seinem bedeutendsten Werk "Systematics and the Origin of Species" (1942). Mayr veröffentlichte zahlreiche Bücher, von denen einige philosophische Aspekte behandeln.