Ernst Bloch

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    deutscher Philosoph; * 8. Juli 1885 in Ludwigshafen, † 4. August 1977 in Tübingen

    Ernst Bloch studierte Philosophie, Physik und Musik und veröffentlichte 1918 sein erstes Werk "Der Geist der Utopie". Da er Jude und Marxist war, musste er 1933 emigrieren und lebte ab 1938 in den USA. Dort verfasste er "Das Prinzip Hoffnung", in dem er menschliches Handeln und Denken auf die Prinzipien von Utopie und Hoffnung zurückführt. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück; wurde Professor in Leipzig, ging aber 1961 auf Grund politischer Spannungen als Gastprofessor nach Tübingen. Sechs Jahre später erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

    Blochs Philosophie knüpfte an der von Aristoteles, Hegel und Marx an: Er entwickelte eine Ontologie des "Noch-Nicht". Basis hierfür bildet ein Begriff von Materie, der, für alles offen, jede Idee oder Vorstellung als reale Möglichkeit zulässt. Darauf gründet sich Blochs "Philosophie der Hoffnung": Die Gesellschaft soll, allein auf Grund der treibenden Kraft der Hoffnung, sich in Freiheit entfalten können. Ebenso benannte er in "Geist der Utopie" die menschliche Vorstellungskraft als Motor der menschlichen Geschichte.

    Hauptwerke: "Geist der Utopie" (1918, 2. Fassung 1923), "Das Prinzip Hoffnung" (geschrieben 1938 bis 1947, erschienen 1953 bis 1957 in drei Bänden).

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