Ernesto Cardenal

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    nicaraguanischer Dichter und Priester; * 20. Januar 1925 in Granada

    Der Priester Ernesto Cardenal verstand den Dienst an Gott immer als Dienst am Menschen und wird von seinem Volk als "companero" ("Kamerad") bezeichnet.

    Er zog sich nach einigen Jahren im amerikanischen Exil auf die Insel Solentiname im Nicaragua-See zurück, um vor der Nationalgarde sicher zu sein. Cardenal machte aus dieser Insel einen Zufluchtsort für Oppositionelle. 1979 rückten die Sandinisten in die Hauptstadt ihres Landes ein und übernahmen die Macht.

    Ernesto Cardenal war von 1979 bis 1987 Kultur- und Erziehungsminister der sandinistischen Regierung, brach jedoch 1994 mit den Sandinisten. 1985 war er aufgrund seines politischen Amts vom Priesteramt suspendiert worden.

    Der Poet Ernesto Cardenal erntete weltweiten Ruhm mit seinen engagierten und zugleich lyrischen Dichtungen wie den "Lateinamerikanischen Psalmen" oder dem "Buch von der Liebe". 1980 wurde ihm in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen. Der erste Teil seiner Autobiografie "Erinnerungen" erschien 1998, der zweite 2002.

    Weitere Werke: "Heimweh nach der Zukunft" (1981), "In Kuba. Ein Reisebericht" u.a.