Erich Koch

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    deutscher Politiker; * 19. Juni 1896 in Elberfeld, † 12. November 1986 in Bartchero

    Der 1922 in die NSDAP eingetretene ehemalige Bahnbeamte galt sogar in Parteikreisen als äußerst unbeherrscht und brutal. Als Koch nach Kriegsausbruch Reichsverteidigungskommissar und 1942 Reichskommissar/Ukraine wurde, schuf er ein Terrorregiment, das zuweilen selbst bei der SS auf Widerstand stieß und in der zunächst deutschfreundlichen Bevölkerung der Ukraine eine lawinenartig wachsende Partisanenbewegung provozierte. Koch betrieb eine Politik massiver Eindeutschung, ließ die Schulen schließen, da Bildung für Russen nicht erforderlich sei, ließ Zehntausende zur Zwangsarbeit ins Reich deportieren und war verantwortlich für zahllose Transporte von Juden in die Vernichtungslager. 1944 organisierte Koch den Volkssturm gegen die Rote Armee in Königsberg, sorgte für den Abtransport des Bernsteinzimmers und tauchte bei Kriegsende unter. Erst Ende Mai 1945 wurde er von der britischen Militärpolizei ergriffen. Am 14. Februar 1950 wurde er an Polen ausgeliefert und dort 1959 wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 400 000 Polen - die Verbrechen in der Ukraine blieben unberücksichtigt - zum Tode verurteilt. Wegen Unzurechnungsfähigkeit erfolgte keine Hinrichtung. Er wurde danach in ein Gefängnis in Bartchero (Polen) eingeliefert.