Erich Klausener

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    deutscher Politiker; * 25. Januar 1885 in Düsseldorf, † 30. Juni 1934 in Berlin

    Geboren in Düsseldorf wurde der Jurist Klausener als Zentrums-Mann 1926 Leiter der Polizeiabteilung im Preußischen Innenministerium. Als engagierter Katholik und Vorsitzender der Katholischen Aktion im Bistum Berlin musste er diese Stellung bei der nationalsozialistischen Machtergreifung räumen: Er wurde in die Schifffahrtsabteilung des Reichsverkehrsministeriums abgeschoben. Zunächst unschlüssig in der Beurteilung des neuen Regimes machte der populäre Redner 1934 energisch Front gegen die kirchenfeindlichen Maßnahmen. Am 24. Juni 1934 griff er auf dem 32. Berliner Katholikentag vor 60 000 Menschen die nationalsozialistische Rassenpolitik an, so dass ihn Göring auf die Todesliste der Röhm-Affäre setzen ließ: Klausener wurde von zwei SS-Männern in seinem Büro erschossen. Die offizielle Selbstmordversion wurde durch ein feierliches Requiem in der Matthias-Kirche widerlegt; die Familie hielt sich zudem nicht an das Verbot von Todesanzeigen.